Mann und Frau mit verbundenen Augen beim Dirty Talk über Sex Tabus

Sex Tabus: Sexualtherapeutin klärt auf

Dirty Talk, please!

4 Min.

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Das Schweigen hat ein Ende: Offene Worte sind der Schlüssel zum Sexual Wellbeing. Sexualtherapeutin Astrid Luise Weinhofer nimmt kein Blatt vor den Mund und räumt mit den letzten Sextabus auf.

Sexualtherapeutin Astrid Luise Weinhofer
Sexualtherapeutin Astrid Luise Weinhofer, Herzstrahlen – Praxis für Beziehung und Sexualität. © beigestellt

Lustlosigkeit

Wenn jemand keine Lust auf Sex hat, dann deshalb, weil sein/ihr Sex nicht Lust auf mehr macht. Deshalb braucht es zwei Dinge: Man muss herausfinden, welche Art Sex Lust macht, und der Sex muss insgesamt besser werden, indem man seinen Körper erkundet, eine liebevolle Beziehung zu ihm aufbaut und mit Bewegung, Atmung, Körperspannung und Rhythmus bewusst spielen lernt.

Orgasmus­störung

Ein häufiges Vorurteil ist zum Beispiel, dass manche Frauen einfach nicht kommen können.
Das stimmt so nicht: Damit Männer wie Frauen einen Höhepunkt erleben, braucht es viel Gefühl für den eigenen Körper und eine lustvolle Anspannung, die entladen werden kann. Bei den meisten in meiner Praxis, die mit dem Orgasmus Probleme haben, helfen zwei Dinge: Weder zu wenig noch zu viel Anspannung ist gut. Deshalb muss man lernen, bewusst seine Spannung zu spüren und zum Beispiel durch die Atmung anzupassen. Außerdem ist es wichtig, dass man lernt, mehr zu spüren. Bewusste und gerade unbekannte Berührungen am Penis bzw. an der Vulva und in der Vagina machen uns für mehr Lust und einen Orgasmus empfänglich.

Depressive Vagina

Vaginale Atrophie entsteht durch einen sinkenden Hormonspiegel, beispielsweise durch die Menopause, aber auch durch zu wenig sexuelle Aktivität. Wenn Frau sich nicht regelmäßig berührt oder Sex hat, wird die Vagina weniger durchblutet und die Elastizität des Gewebes nimmt ab. Das hat oft unangenehme Folgen wie zum Beispiel mehr Anfälligkeit für Pilzinfektionen oder Schmerzen beim Sex. Erste Anlaufstelle ist immer der Gynäkologe/die Gynäkologin des Vertrauens und ein Hormonstatus. Mittlerweile gibt es tolle Lösungen wie bioidente Hormone. Auch eine Sexualtherapie kann dabei unterstützen, eine neue Beziehung zum Körper aufzubauen und langsam wieder Sexualität zu leben.

Schmerzen beim Sex

Der häufigste Grund ist zu viel Anspannung. Auch Frauen haben eine innere Erektion, wenn die Vagina und die Klitoris durchblutet werden. Wenn es zu viel Anspannung gibt, fließt das Blut nicht richtig und sorgt für Schmerzen. Oft kommt dann zum Beispiel Angst vor dem Schmerz dazu, und die Anspannung vergrößert sich noch mehr. Sich Zeit nehmen, bewusst atmen und seinen Körper kennenlernen hilft genauso wie Gleitgel. Männer mit Schmerzen sollten ihre Vorhaut beim Urologen untersuchen lassen.

Sex Tabus
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Flaute im Bett

Es ist normal, dass sich die Sexualität im Laufe der Zeit verändert. Aber bei vielen Paaren wird sie immer mehr zu einem To-do und die Paarebene verliert an Priorität. Damit Paare wieder zusammen­finden, muss vor allem die emotionale Nähe wiederhergestellt werden. Nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer ist das ganz wichtig. Sich Zeit nehmen, Spaß haben und Leichtigkeit zulassen hilft. Paare dürfen ihren eigenen und den Körper des anderen neu entdecken und sich neu kennenlernen.

Sex­therapie

Therapie selbst ist oft schon ein Tabuthema. Dabei lassen sich die meisten Sexprobleme relativ schnell mit genug Übung lösen. Wichtig ist aber auch, dass das Paar lernt, über seine Bedürfnisse miteinander zu reden, und sich dem anderen ganz zeigt. Dazu gehört viel Mut, aber die Paare wachsen dadurch auch wunderschön zusammen.

Fetisch-­Scham

Wir dürfen davon ausgehen, dass unser Partner grundsätzlich wohlwollend auf uns reagiert. Schließlich will er/sie ja mit uns zusammen sein. Nähere dich langsam an, indem du beginnst, Fragen zu stellen wie: Hast du irgendwelche Fantasien, die du gerne ausleben würdest? Wie findest du xy?
Ich fände es spannend, wenn wir xy ausprobieren würden. Was hältst du davon? Rede nicht nur über den Fetisch, sondern vor allem darüber, warum du die eine Fantasie so anregend findest. Emotional sind die meisten Menschen leichter erreichbar.

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Die Autorin dieses Beitrags:

Redakteurin Yvonne Hölzl
© Marija Kanizaj 

Yvonne Hölzl, Redakteurin der STEIRERIN, ist verantwortlich für die Rubrik Style und Wohnen. Neben ihrer Kreativität beim Schreiben zeigt sie auch handwerkliches Geschick, wenn sie handgemachte Strickwerke zaubert. In ihrer Freizeit ist die Naturliebhaberin mit ihrem Windhund Toto oft im Wald anzutreffen.

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