Hormonyoga als wirkungsvollste Begleitung durch die Wechseljahre
im Hormon-Flow
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Ist Hormonyoga Wellness oder Therapie? Für Rosemarie Wagner-Fließer, die mit „Hormon Balancing“ einen neuen Hormonyoga-Ansatz gefunden hat, ist es die wohl wirkungsvollste Begleitung durch die Wechseljahre.
Sie war 26 Jahre alt, als ihr Körper von Entzündungen geplagt wurde. Jeder Schritt schmerzte, jede Bewegung war eine Qual. Die Ärzte rieten zur Operation, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es einen anderen Weg geben muss. Und dieser Weg der Heilung war letztendlich Yoga. So erging es Rosi Wagner-Fließer aus Graz, die heute als erfahrene Yoga-Lehrerin vielen Frauen hilft, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Heute betreibt sie ihr eigenes „Hormonal Balancing Yoga“ in Wien und leitet Workshops in Italien, Griechenland und Indien, um Frauen durch die Menopause zu helfen. „Diese natürliche Therapie reaktiviert und balanciert die Hormonproduktion aus. Dabei werden alle Drüsen angesprochen und in ihrer Funktion unterstützt“, erklärt die gebürtige Grazerin, die in Wien ihren neuen Hormonyoga-Ansatz „Hormon Balancing“ unterrichtet.
Alles begann, als sie selbst plötzlich alle zehn Minuten von Wallungen geplagt wurde. Sie machte sich auf den Weg zu Dinah Rodriguez, der Begründerin vom Hormonyoga, um eine Ausbildung zu absolvieren, und nach drei Monaten täglicher Praxis waren ihre Wallungen verschwunden. „Diese Erfahrung motivierte mich und so integrierte ich Hormonyoga in meine Arbeit. Mich fasziniert, wie wenige Übungen so viel bewirken können“, erklärt Rosi, die durch ihre Abneigung gegen Medikamente und bei der Suche nach alternativen Heilmethoden im Hormonyoga ihren idealen Ansatz fand. Die Praxis im Unterricht mit vielen Frauen bestätigte ihre Vorstellungen und machte sie zur Expertin auf diesem Gebiet.
Was war der ausschlaggebende Moment, der Sie dazu bewogen hat, sich auf Hormonal Balancing Yoga zu spezialisieren?
Rosi Wagner-Fließer: Etwa fünf Jahre, nachdem ich mein Yogazentrum aufgebaut hatte, bat mich eine Schülerin, die unter Wallungen litt, ob ich auch Hormonyoga unterrichten könnte.
Ich meinte damals, dass mir Ashtanga genüge, und ich dachte ohnehin, dass ich nie Probleme mit den Wechseljahren bekommen würde. Ein paar Monate später bekam ich plötzlich starke Wallungen, was enorm war und mich veranlasste, mich auf den Weg zu Dinah Rodriguez zu machen, um bei ihr eine Hormonyoga-Ausbildung zu beginnen. Ich übte jeden Tag und drei Monate später war ich beschwerdefrei.
Inwiefern unterscheidet sich Ihr Ansatz des Hormonal Balancing von anderen Hormon-Yoga-Übungen?
Ich stellte mir die Frage, warum wir in Europa solche Probleme mit unserer Menopause haben, da sie ja bekanntlich nicht überall auf der Welt so erlebt wird. Meine Erkenntnis war, dass nicht die Menopause das Problem ist, sondern der Stress all die Jahre davor. Stress ist die Ursache für spätere Probleme und somit ist mein Ansatz, schon viel früher mit diesen Übungen zu beginnen.
Also behandeln Sie damit die Wurzel des Problems, den Stress?
Und dessen Auswirkung. Die Hormondrüsen liegen auf dem Nervensystem und reagieren, wenn wir bei Stress vom Parasympathikus in den Sympathikus wechseln. Wenn der Stress anhält, beeinflusst er die Hormondrüsen und das darüberliegende Chakrensystem. Wenn Stress der Auslöser ist und wir heute schon Zehnjährige mit Stress belastet wissen, sollte solch eine Übungsreihe neu gedacht werden.
Wie kann Hormon-Yoga während der Menopause helfen?
In „Hormonal Balancing“ integriere ich alle bekannten Ansätze. Ich vermittle in meiner Ausbildung, wie man auf bestimmte Themen spezifisch auf unterschiedliche Auswirkungen von Stress eingehen kann. So würde ich bei Diabetes den Fokus etwas mehr auf die Bauchspeicheldrüse legen.
Welche Rolle spielen emotionale Faktoren bei hormonellen Ungleichgewichten?
Emotionen sind immer Auslöser von Inbalancen im Nervensystem. Jede Emotion beeinflusst auch die Hormonausschüttung in der Nebenniere und fordert das Hormonsystem, also vor allem auch die Lebensenergie, die in der Niere gespeichert ist. Ich gebe Unterstützung bei der Sichtweise auf das Leben, Jobsituationen oder private Beziehungen, die stressvoll sind. Meditationen, Affirmationen und Antistressübungen können zusätzlich die Sichtweise auf das Leben verändern.
Viele Frauen empfinden Menstruationsbeschwerden und hormonelle Probleme als Tabuthemen. Wie gehen Sie in Ihrem Unterricht damit um?
Bewusstsein fördern geschieht in den Erklärungen, welch Wunderwerk unser Körper ist, welch großartige Leistung ein Hormonsystem vollbringt. Und ja, es gibt kaum eine Frau, die alle Drüsen sofort benennen könnte, geschweige denn zeigen könnte, wo sie liegen. Hier versuche ich Interesse und Neugierde zu wecken.
Was sind die häufigsten Missverständnisse, die Ihnen in Bezug auf Hormonyoga begegnen?
Das Problem ist viel mehr die Anstrengung, die es benötigt, wenn wir nicht passiv über Medikamente und Hormone unsere Gesundheit bewahren möchten, sondern über aktives Tun. Es ist so einfach, eine Tablette zu schlucken, und doch um einiges fordernder, Übungen zu machen.
Sie leiten in Indien eine Inklusionsschule, in der auch Yoga gelehrt wird. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die Einbeziehung von Yoga in die Bildung?
Als in Varanasi eine Schule zugesperrt werden musste, da der Sponsor verstorben war, übernahm ich diese Patenschaft. Es gab kein Yoga, was mich sehr erstaunte. Also habe ich aus dem Westen Yoga nach Indien in diese Schule zurückgebracht. Ja, Yoga ist unbestritten wichtig. Yoga stärkt das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl. Und da dies noch immer der größte Mangel im Verständnis des Frauseins in unserer Gesellschaft ist und wir jahrhundertelang eine männliche Sicht auf die Welt hatten, ist Yoga unerlässlich.
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Die Autorin dieses Beitrags:
Yvonne Hölzl, Redakteurin der STEIRERIN, ist verantwortlich für die Rubrik Style und Wohnen. Neben ihrer Kreativität beim Schreiben zeigt sie auch handwerkliches Geschick, wenn sie handgemachte Strickwerke zaubert. In ihrer Freizeit ist die Naturliebhaberin mit ihrem Windhund Toto oft im Wald anzutreffen.
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