Lysin & Co: Weg mit der Fieberblase!
Melisse, Lysin und Zink können helfen.
© GettyImages/Marco A Gallico
Fieberblasen jucken, brennen und geben Betroffenen das Gefühl: Mein Gesicht ist entstellt. Zwar verschwinden die lästigen Bläschen, anders als Nagelpilz, nach ein bis zwei Wochen von alleine wieder. Aber seien wir ehrlich: Herpes nervt. Auch weil man so penibel aufpassen muss, dass man seine Liebsten nicht damit infiziert. Ein Heilmittel gibt es leider bisher nicht gegen Lippenherpes, aber es gibt einige Mittel, die den lästigen Viren ordentlich einheizen.
Fieberblasen: Wie infiziert man sich mit Lippenherpes?
Viele Menschen infizieren sich früh in ihrem Leben mit Herpesviren. Die Übertragung geschieht durch Tröpfchen- und Schmierinfektion, also zum Beispiel bei der Geburt. Später auch beim Küssen oder durch Sex. Die Krux bei Herpes: Wer einmal infiziert ist, trägt die Viren ein Leben lang in sich. Bisher gibt es leider keine Impfung und auch kein wirksames Gegenmittel.
Die Herpes-Viren im Körper schlummern also dauerhaft im Körper, werden immer wieder reaktiviert und verursachen dann Fieberbläschen an den Lippen. Die Bläschen brechen nach ein paar Tagen auf, trocknen wiederum einige Tage später aus und heilen schließlich ab. Betroffene spüren oft, dass Bläschen kommen, bevor sie sichtbar sind – weil die Lippen kribbeln, spannen oder jucken.
Sonneneinstrahlung, Stress oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigen einen erneuten Ausbruch. Das lässt sich leider manchmal nicht vermeiden. Aber es gibt für den Akutfall einige Mittel, die helfen können.
Lysin, Zink, Melisse, Aciclovir: Lippenherpes richtig behandeln
Lysin kann dafür sorgen, dass Herpesviren – zumindest bei manchen Menschen – nicht wieder reaktiviert werden. Die essenzielle Aminosäure steckt in Milch, Käse und Eiern und ist auch in der Apotheke in Kapselform erhältlich. Nicht ganz klar ist bisher, ob genug Lysin bei den Viren ankommt, bevor sie sich im Körper ausbreiten. Die Faktenchecker von medizin-transparent.at fanden jedenfalls keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege für die Wirkung von Lysin auf Herpesviren.
Einige Betroffene schwören auch auf Melisse: Ätherisches Melissenöl kann die Virusvermehrung stark hemmen, fanden Wissenschaftler:innen heraus. Zinksalbe kannst du ebenfalls einsetzen – sie schützt die empfindliche Haut um die Lippen. Weiters ist Knoblauch ein wirksames Hausmittel: Er wirkt antiviral und kann klein geschnitten auf die betroffenen Stellen gelegt werden.
Es gibt auch synthetische Medikamente, die die Schübe abmildern: Aciclovir und Penciclovir hemmen, wie Melisse, die Virusvermehrung. Die beiden Wirkstoffe werden teils zusammen mit Kortison verabreicht. Kortison wiederum wirkt entzündungshemmend und soll das Aufbrechen der Bläschen verhindern. Dadurch heilen die Fieberbläschen bestenfalls schneller ab.
Kann ich Fieberblasen vorbeugen?
Wer sich noch nicht mit Herpesviren infiziert hat, kann das Risiko klein halten. Mit diesen Tipps:
- Hat eine nahestehende Person, wie der Partner oder die Tochter, einen akuten Schub: nicht dieselben Handtücher, Gläser und Besteck benutzen.
- Die Bläschen eines Betroffenen bitte nicht berühren – anstecken kannst du dich wie erwähnt durch Schmierinfektion.
- Küssen und Oralsex sind während der Akutphase tabu. Die Viren können auch auf die Genitalien übertragen werden, unabhängig davon, wie lange der Sex dauert.
- Auf Paartanz, Judo und andere Sportarten mit direktem Körperkontakt verzichten, wenn die andere Person gerade ansteckend ist.
Für bereits Betroffene gilt: Immunsystem stärken schützt vor Herpes-Attacken. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und ein wenig Sport sind ein guter Start. Stress reduzierst du am besten auf ein Minimum und halte dich – so gut es eben geht – für die Dauer der akuten Infektion von direkter Sonneneinstrahlung fern.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Lifestyle
4 Min.
Krebsvorsorge als Chance
Geht regelmäßig zur Vorsorge.
17 Jahre arbeitete Christiane Dohr als Radiologietechnologin vorwiegend mit Brustkrebspatientinnen zusammen. Anfang dieses Jahres erhielt sie selbst die Diagnose Mammakarzinom. Ihr Appell: „Geht regelmäßig zur Krebsvorsorge – sie kann Leben retten!“ Februar 2024: Christiane Dohr tanzt auf dem Weizer Maturaball mit ihrem Sohn. Sechs Tage zuvor war sie an ihrer rechten Brust operiert worden. Brustkrebs. … Continued
4 Min.
Mehr zu Gesundheit
Abo