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Schönheit von innen: Was Kollagen wirklich kann
Kollagen ist kein Wundermittel, aber auch kein Hype ohne Substanz.
Wunderheiler, oder nicht?Gesundheit ist das Wichtigste. © Iqbal_Stock via pixabay.com
Schönheit gilt oft als etwas, das wir sehen: glatte Haut, stabiles Bindegewebe, glänzende Haare. Doch ein großer Teil dieser sichtbaren Merkmale entsteht im Verborgenen – in den tieferen Schichten unseres Körpers. Ein Baustein spielt dabei eine Schlüsselrolle: Kollagen. Kein Trend, kein Wundermittel, sondern ein Eiweiß, das seit Millionen Jahren biologische Strukturen stabilisiert. Und doch wird kaum ein Beauty-Thema so hitzig diskutiert wie dieses.
Was kann Kollagen wirklich? Was davon ist wissenschaftlich abgesichert? Und was bleibt Wunschdenken? Um diese Fragen zu beantworten, lohnt sich ein nüchterner Blick auf den aktuellen Stand der Forschung und auf das, was laut EU-Health-Claims-Verordnung tatsächlich gesagt werden darf.
Warum unser Körper ohne Kollagen nicht funktioniert
Kollagen ist das häufigste Eiweiß im menschlichen Körper. Etwa ein Drittel aller Proteine bestehen aus diesem strukturbildenden Molekül. Man findet es in Haut, Knochen, Bändern, Sehnen, Knorpel und Blutgefäßen. Kurz: Kollagen sorgt für Halt, Elastizität und Festigkeit.
Besonders interessant für Beauty-Themen ist Typ-I-Kollagen, dasjenige, das vor allem in der Haut vorkommt. Dort ist es für die Widerstandskraft und Straffheit der unteren Hautschichten zuständig. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die körpereigene Kollagenproduktion. Ab etwa Mitte 20 verliert die Haut jedes Jahr rund ein Prozent davon. Dieser natürliche Abbau führt langfristig zu weniger Spannkraft, feiner werdender Hautstruktur und sichtbaren Fältchen.
Warum Nahrungskollagen anders wirkt als Cremes
Dass sich Collagen-Cremes gut auf der Haut anfühlen, ist unbestritten. Doch Kollagen ist ein großes Molekül, das selbst zu groß ist, um durch die Hautbarriere zu gelangen. Es kann äußerlich pflegen, aber nicht die tieferen Schichten aufbauen.
Anders sieht es bei hydrolysiertem Kollagen aus, das oral eingenommen wird. Hydrolysiert bedeutet: in kleine Peptidstücke zerlegt. Diese Fragmente können im Darm aufgenommen werden. Studien zeigen, dass sie im Blut nachweisbar sind und bestimmte Zellen, besonders Fibroblasten, dazu anregen können, wieder mehr eigenes Kollagen zu bilden. Collagen lässt sich somit als Nahrungsergänzung betrachten.
Dieser Mechanismus erklärt, warum Nahrungskollagen im Beauty-Bereich an Bedeutung gewonnen hat. Und er ist wissenschaftlich plausibel, solange keine überzogenen Versprechen gemacht werden.
Was die EU-Health-Claims-Verordnung erlaubt – und was nicht
Damit Nahrungsergänzungsmittel nicht Wunder vermitteln, regelt die EU genau, was gesagt werden darf. Für Kollagen selbst existieren keine zugelassenen Health Claims im Sinne einer direkten positiven Wirkung auf Haut, Haare oder Nägel.
Zugelassen sind jedoch Aussagen zu bestimmten Kollagen-Bildungsprozessen, wenn Vitamin C im Produkt enthalten ist. Konkret:
- Vitamin C trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei.
- Vitamin C trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion von Knochen, Knorpel und Blutgefäßen bei.
Diese Formulierungen sind rechtlich eindeutig und dürfen verwendet werden. Alles darüber hinaus etwa „macht die Haut jünger“, „reduziert Falten sichtbar“ oder „sorgt für pralleres Hautbild“, ist nicht zulässig.
Seriöse Anbieter halten sich an diese Vorgaben.
Was Studien zu Collagen-Supplementen tatsächlich zeigen
Die Forschung im Bereich Nahrungskollagen hat sich in den letzten Jahren deutlich professionalisiert. Viele Studien laufen doppelblind und Placebo-kontrolliert, also nach Standards, die auch in der Medizin üblich sind.
Aus diesen Untersuchungen lassen sich einige vorsichtige, aber konsistente Beobachtungen ableiten:
- Elastizität und Hautfeuchtigkeit
Einige Studien berichten, dass hydrolysiertes Kollagen über mehrere Wochen zu messbaren Verbesserungen bei Hautfeuchtigkeit und Elastizität führen kann. Diese Effekte waren moderat, aber statistisch signifikant.
- Unterstützung der körpereigenen Kollagenbildung
Tier- und Zellstudien zeigen: Bestimmte Kollagenpeptide können Fibroblasten stimulieren. Beim Menschen ist der Mechanismus plausibel, aber nicht im Detail bewiesen.
- Einfluss auf Fältchentiefe
Mehrere Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Fältchentiefe bei den Probandinnen leicht abnimmt. Die Ergebnisse sind unterschiedlich, abhängig von Peptidform, Dosierung und Studiendesign.
- Knochen und Gelenke
Auch im orthopädischen Bereich gibt es Forschung. Besonders bei Kniebeschwerden scheint Kollagen in Kombination mit Training positive Effekte zu haben.
Wichtig:
Nahrungskollagen ist kein Ersatz für Sonnenschutz, keine Anti-Aging-Medizin und auch kein Werkzeug, um Alterungsprozesse zu stoppen. Aber es kann, als Teil eines Gesamtkonzepts, dazu beitragen, die Hautfunktion zu unterstützen. Und genau so sollte man es einordnen.
Für wen ist Nahrungskollagen sinnvoll?
Die Praxis in Dermatologie und Ernährungsmedizin zeigt: Die Menschen, die am meisten profitieren, sind selten die, die ein schnelles „Beauty-Wunder“ erwarten. Sondern jene, die langfristig investieren wollen.
Typische Gründe:
- sichtbarer Hautalterungsprozess
- sehr geringe Proteinaufnahme
- hohe UV-Belastung in Vergangenheit
- starke körperliche Beanspruchung bzw. Sport
- Wunsch nach ganzheitlichem Hautaufbau
Die Einnahme sollte über mindestens 8 – 12 Wochen erfolgen, da kollagene Strukturen langsam wachsen. Geduld ist hier wichtiger, als die Erwartungshaltung schnelle Effekte zu erzielen.
Frei von Fragwürdigkeit, klar in der Deklaration und ohne unnötige Füllstoffe, das sind Merkmale, die man unabhängig vom Hersteller erwarten sollte.
Fazit
Kollagen ist kein Wundermittel, aber auch kein Hype ohne Substanz. Es ist ein Körperbaustoff, dessen Produktion im Alter sinkt und dessen Zufuhr in hydrolysierter Form durchaus messbare Effekte haben kann. Die Forschung zeigt ein konsistentes Bild moderater Verbesserungen: mehr Feuchtigkeit, etwas mehr Elastizität, möglicherweise feinere Fältchen.
Wer Nahrungskollagen nutzt, sollte das nicht tun, weil er schnelle Transformationen erwartet. Sondern weil er versteht, dass biologische Strukturen Zeit brauchen und dass echte Hautgesundheit immer innen beginnt. Dass wahre Schönheit jedoch von Innen kommt ist dabei ein Bestandteil, den man nicht außer Acht lassen sollte.
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