ö3-Moderatorin Tina Ritschl im Interview
Vom Ö3-Hörerservice zur Moderatorin von „Frag das ganze Land“, „Freaky Friday“, dem „Ö3-Weihnachtswunder“ und vielem mehr!
© Hitradio Ö3 / Roman Pfeiffer
Vom Ö3-Hörerservice zur Moderatorin von „Frag das ganze Land“, „Freaky Friday“, dem „Ö3-Weihnachtswunder“ und vielem mehr – wir haben mit der sympathischen Ö3-Moderatorin Tina Ritschl unter anderem über ihre Liebe zum Radio, ihre niederösterreichischen Wurzeln und ihre neue Dating-Show „Herzblatt-Taxi“ gesprochen – und dabei auch ziemlich viel gelacht!
Wie hat deine Reise in der Medienwelt begonnen?
Die hat schon 2012 begonnen, damals mit einem Praktikum. Ich habe immer gewusst, ich möchte unbedingt zu Ö3, weil ich den Sender als Kind schon gehört habe und ich wollte dorthin, wo die Musik ist!
Wie war dein allerersten Tag bei Ö3?
Das war total aufregend! Ich kann mich an zwei Dinge sehr gut erinnern: Das eine war das Assessment Center fürs Praktikum, da sind mir fünf Ö3ler – jetzt Kollegen – gegenübergesessen und waren damals die Jury. Das war natürlich eine schwierige Situation für mich. Ich wollte mich beweisen und sie davon überzeugen, mich aufzunehmen. Ich finde, dass damals alle total streng ausgesehen habe – und jetzt kenne ich alle, weil sie meine Kollegen und Kolleginnen sind und ich denke mir heute, hätte ich damals gewusst, dass das alles so lustige und nette Leute sind, dann hätte ich wahrscheinlich ein bisschen weniger Angst gehabt (lacht)! Und das Zweite: Ich weiß noch, dass ich ganz aufgeregt war, als ich Robert Kratky gesehen habe. Er hat mich damals als Hörerin auch immer geweckt, und dass er dann plötzlich mein Arbeitskollege war, das war richtig „wow“ – das war sehr beeindruckend!
Was macht Radio für dich so besonders?
Da gibt es viele Dinge. Also vor allem liebe ich natürlich die Musik. Und was besonders schön an Radio ist, ist, dass du den ganzen Tag begleitet wirst. Du musst dich um gar nichts kümmern, sondern nur das Radio aufdrehen und bekommst sofort mit, was jetzt in dieser Sekunde gerade wichtig ist – Nachrichten, Wetter, Verkehr, die neuesten Songs, die gerade in sind, aber auch die größten Hits der letzten Jahre. Es ist einfach so ein angenehmes Begleitmedium, das irgendwie immer für dich da ist! Und Radio verbindet – das mag ich daran so.
Was war das Verrückteste, das dir während einer Live-Sendung passiert ist?
Das war tatsächlich erst vor Kurzem. Ich weiß nicht, ob das viele mitbekommen haben, aber ich habe unabsichtlich, während wir geredet haben, auf einen Knopf gedrückt, der das Studio … Ich bekomme schon wieder Herzklopfen, das ist erst so kurz her … stumm geschaltet hat. Und Stille im Radio ist die schlimmste Sache, die es geben kann (lacht)! Ich habe in dem Moment nicht gewusst, hören nur wir nichts oder hört ganz Österreich gerade nichts. Zum Glück war aber tatsächlich nur im Studio Stille und nicht draußen! Diese Moderation hätte anders ablaufen sollen, aber ich glaube, es ist niemandem aufgefallen. Ich hatte Herzklopfen deluxe!
Du hattest schon fast jeden Star vor dem Mikro – wer ist dir ganz besonders in Erinnerung geblieben?
Ed Sheeran werde ich nie vergessen. Ich habe ihn einmal in Wien am Flughafen getroffen, als er gerade gelandet ist. Er wollte eigentlich kein Interview geben, aber dann hat er mich so verschmitzt angelacht, mir das Ö3-Mikrofon aus der Hand genommen und gesagt: „Hi Austria, this is Ed Sheeran, I just landed in Vienna. I love it here and I can‘t wait to get my Schnitzel!”. Dann haben wir noch ein kurzes Foto gemacht und er war total nett. Ich habe das Foto dann an die Redaktion geschickt, damit sie es posten können, doch die haben alle einfach nur auf sein T-Shirt gezoomt, denn da war ein Riesenfleck drauf! Es ist so süß – Ed Sheeran ist einfach so wie wir! Er hat wahrscheinlich etwas gegessen, hat sich angepatzt, aber es war ihm vollkommen egal und ist dann einfach so herumspaziert. Ein extrem netter Kerl!
Wer sind Vorbilder, die dich beeinflusst haben?
Mich inspirieren sehr viele verschiedene Leute. Ich habe jetzt nicht direkt ein Vorbild, es sind eher gewisse Eigenschaften, die ich an Menschen ganz toll finde. Zum Beispiel wenn Leute zu 100 Prozent selbstbewusst sind und nicht nach links und rechts schauen, sondern komplett ihren eigenen Weg gehen. Manchmal ist das eine Lady Gaga, die ihr Ding durchzieht und ich mir denke „Boa, ihr Selbstbewusstsein hätte ich echt gerne!“ Manchmal sind es aber auch Hörerinnen und Hörer, die mich mit irgendwelchen Aussagen total beeindrucken – ganz unterschiedlich. Ich merke bei mir, dass ich nicht so selbstbewusst bin, wie ich es gern wäre. Ich nehme sehr viel Rücksicht darauf, was andere denken und sagen und das probiere ich mir ein bisschen abzugewöhnen, weil ich mir denke: Das ist mein Weg und es ist egal, was ihr denkt, ich finde es trotzdem gut. Aber so weit bin ich noch nicht, um es so selbstbewusst zu sagen! (lacht) Deshalb finde ich es immer ganz cool, wenn das andere machen. Ich wünschte, mir wäre es auch so egal, was andere von mir halten, aber das ist es irgendwie nicht.
Wenn du dich offen und mit Neugier auf das Leben einlässt, belohnt es dich!
Tina Ritschl
Im 1. Halbjahr 2025 startet die neue Dating-Show „Herzblatt-Taxi“ – was erwartet uns?
Es ist eine Datingshow, die schon sehr bekannt ist – Herzblatt, viele kennen es noch mit Rudi Carrell oder Rainhard Fendrich – die 2025 aber in einem neuen Gewand daherkommt, denn Herzblatt ist jetzt nicht mehr im Studio, sondern mobil unterwegs in ganz Österreich.
Wart ihr in Niederösterreich auch unterwegs?
Niederösterreich war unser erster Stopp. Da haben wir in Gettsdorf gestartet und von dort ging es zur Keltensiedlung am Sandberg – das war wunderschön. Das war mein erster Drehtag und es war richtig toll. Da habe ich mir gedacht, es ist wirklich ein Geschenk, dass wir in Niederösterreich drehen! Und das erste Date war dann beim Windmühlenheurigen in Retz. Beim zweiten Niederösterreich-Dreh sind wir vom Schloss Grafenegg gestartet und das Ende der Fahrt und das Date war dann im Schloss Dürnstein.
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Mehr InformationenWie war die Dating-Stimmung dort?
Sehr aufgeregt, sehr cool, alle sehr offen, auch dem jeweiligen Gegenüber. Ich finde es großartig von allen Leuten, die da mitmachen, denn die Sendung kennt ja noch niemand. Das heißt, du weißt nicht wirklich, worauf du dich einlässt und weißt auch nicht, wie dein Gegenüber ausschauen wird. Ich finde es einfach cool, dass Leute mitmachen und so abenteuerlustig sind. Denn selbst wenn es jetzt nicht die große Liebe ist, du hast auf jeden Fall ein lustiges Erlebnis und am Ende der Taxifahrt ein tolles Date, weil wir immer super Locations ausgesucht haben, die im jeweiligen Bundesland etwas ganz Besonderes sind – wie eben zum Beispiel Schloss Dürnstein – und du bekommst gutes Essen, gute Drinks, hast im besten Fall tolle Leute kennengelernt. Und im allerbesten Fall verliebst du dich!
Das Ö3-Weihnachtswunder, das du heuer moderierst, findet ebenfalls in Niederösterreich statt. Du hast ja selbst niederösterreichische Wurzeln.
Ja stimmt, mein Papa ist aus Niederösterreich, der kommt aus Spillern.
Was verbindest du mit dem Bundesland?
Ich verbinde sehr viel Gemütlichkeit. Ich denke auch sehr viel an den Garten meiner Oma, die leider nicht mehr lebt, aber da waren wir ganz oft. Da gab es immer ganz viel Gemüse und Früchte. Das Haus hat damals mein Vater gemeinsam mit seinen Brüdern selbst gebaut – da sind wir immer überall herumgeklettert und daran denke ich total gerne zurück. Und ich habe jetzt noch Verwandte in Niederösterreich, die sind im Marchfeld, also Leopoldsdorf. Wir waren jetzt auch gerade in Wiener Neustadt zur Ankündigung des Ö3-Weihnachtswunders. Da war ein großes Stadtfest und die Leute waren so offen und lustig, und ich wollte mich wirklich bei jeder Bierbank dazusetzen und mit den Leuten Spritzer trinken, weil es einfach so eine gemütliche, lustige Stimmung war! (lacht)
Worauf freust du dich denn beim Ö3-Weihnachtswunder am meisten?
Ich freue mich auf all diese Momente, die ich jetzt noch nicht kenne, die passieren werden, weil uns hoffentlich ganz viele Leute besuchen kommen. Es sind ja immer ganz viele Gäste spontan vor und auch in unserer gläsernen Wunschhütte, egal ob das jetzt Leute aus Wiener Neustadt sind, aus ganz Österreich oder Musikerinnen und Musiker, Comedians. Es haben sich jetzt schon sehr viele angekündigt, es wird glaub ich richtig groß! In den letzten Jahren gab es auch tierische Gäste, da hat einmal ein Dromedar vorbeigeschaut, ein Esel, eine Katze – also ich freue mich auf all diese Dinge, die einfach ganz unerwartet passieren werden. Und ich freue mich darauf, möglichst viele Musikwünsche gegen Spenden für den „Licht ins Dunkel-Soforthilfefonds“ erfüllen zu dürfen und damit einen Teil zu unserem großen Spendenfest beizutragen.
Wenn du nicht gerade im Ö3-Studio moderierst oder im Herzblatt-Taxi unterwegs bist, was machst du in deiner Freizeit?
Ich mache gerne Sport und bin da vor allem sehr gerne draußen in der Natur. Ich wohne in Wien am Stadtrand, also sehr nahe bei Niederösterreich, weil es mir immer wichtig war, nicht zu sehr in der Stadt zu wohnen. Ich bin einfach sehr gerne draußen. Bei uns ist der Wienerwald in der Nähe und der ist riesig! Da gehe ich irrsinnig gern walken. Manchmal borge ich mir auch den Hund meiner Eltern aus. Dann gehen wir gemeinsam spazieren. Ich höre dabei zum Beispiel einen Podcast und gehe ein, zwei Stunden durch den Wald.
Was sind die nächsten Karriereziele?
Ich habe mir im Leben noch nie wirklich Ziele gesteckt. Ich habe immer geschaut, dass ich das, was ich mache, gut mache und dabei Freude habe. Und dann sind die Dinge irgendwie auch gekommen. Für mich ist Stillstand das Schlimmste, Stillstand macht mich nervös und ich möchte nicht zu lange immer dasselbe machen. Das liebe ich eben so an meinem Job, dass es hier immer Abwechslung gibt. Ich vertraue in das Leben und bin überzeugt, dass Dinge auf einen zukommen, wenn man etwas gut macht und sich selbst treu ist. Ich denke, es ist ein bisschen gefährlich, wenn man sich zu starre Ziele steckt. Oft kommt einfach das Leben dazwischen. Wenn du das dann interpretierst als „ich habe versagt, weil ich dieses Ziel nicht erreicht habe“, machst du dir dein Leben schlecht, obwohl es objektiv gar nicht schlecht ist. Doch wenn du dich offen und mit Neugier aufs Leben einlässt, belohnt es dich!
Wenn du eine Superkraft haben könntest, welche wäre das?
Ich würde total gerne fliegen können. Das fände ich richtig toll! Wie ein Adler von Berg zu Berg fliegen und einfach immer runterschauen und die Gegend genießen! (lacht)
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