Alltagspause im Sommer

Redakteurin und Auszeit-Expertin Betina Petschauer über die entspannten Seiten des Lebens: Bücher, Serien, Events und mehr.

7 Min.

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Lesenswert

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Klippensturz – Ein Istrien-Krimi

Laura, Wienerin mit kroatischen Wurzeln, reist nach Pula zur Testaments­eröffnung ihrer Großmutter. Leider findet sie den Notar zum vereinbarten Termin tot vor. Im weiteren Verlauf lernt sie ihre kroatische Verwandtschaft von einer anderen Seite kennen – Harmonie sieht anders aus. Es stellt sich heraus, dass auch in der Familiengeschichte einige dunkle Geheimnisse schlummern. Zwei attraktive Männer – der ermittelnde Kommissar und der Neffe des Ermordeten – verdrehen Laura zusätzlich den Kopf.

Durch das ansprechende Cover und den Untertitel „Istrien-Krimi“ bietet sich dieses Buch optimal als Urlaubslektüre an. Gleich auf der ersten Seite wird eine Leiche gefunden, es geht also sofort richtig los. Die Protagonistin ist sympathisch und auch wenn man die beiden Vorgängerbände nicht kennt, ist man stets ausreichend informiert. Zwischendrin werden Informationen aus der Geschichte Jugoslawiens eingestreut, die historisch interessant sind. Die Einblicke, die das Tagebuch von Lauras Großmutter verschafft, zeigen Abgründe einer Ehe auf, die zum Nachdenken anregen. Der Krimi liest sich schnell, etwas irritierend war anfangs das ungewöhnlich schmale Buchformat, an das man sich jedoch schnell gewöhnt. Die Handlung ist mitreißend und nicht vorhersehbar. Ein Buch einer österreichischen Autorin, das meiner Meinung nach unbedingt in die Strand­tasche eingepackt werden muss.

Klippensturz – Ein Istrien-Krimi | Edith Kneifl | Haymon Krimi | € 14,95 | Bewertung: *****

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Traditionsbetriebe

Freya Martin präsentiert eine spannende und reich bebilderte Reise in die Vergangenheit unvergleichlicher Traditionsbetriebe in der Steiermark. Rund 180 faszinierende Ansichten wecken unzählige Erinnerungen an traditionsreiche Unternehmen, den Arbeitsalltag in alter Zeit und prägende Persönlichkeiten. So wird ein wichtiges Kapitel steirischer Geschichte mit unveröffentlichten Aufnahmen aufgerollt.

Mich als historisch interessierte Person hatte man bereits auf Seite 1 beim ersten Bild: Es zeigt die Grazer Herrengasse in den 1960er-­Jahren, sofort machte sich Nostalgiefeeling breit. Insgesamt werden 12 steirische Betriebe vorgestellt, von Kastner & Öhler über Hornig bis zu Weitzer Parkett. Wer alte Fotos und Werbeplakate schätzt und die Geschichte hinter Orten erfahren will, die man selbst kennt, ist hier richtig. Ein Einblick in steirischen Erfindergeist und außergewöhnliche Innovationen.

Traditionsbetriebe in der Steiermark | Freya Martin | Sutton Verlag | € 24,99 | Bewertung: ***

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Meine Bar in Italien

Stefan Maiwald hat meiner Meinung nach vieles richtig gemacht in seinem Leben: Er ist Autor und lebt mit seiner Familie in Grado. Über die positiven Seiten seiner Stamm-Bar, in die er täglich morgens und abends einkehrt, schreibt er in diesem Buch.

Das Cover verspricht Urlaubsvibes, was ich als Leserin schlussendlich bekommen habe, weiß ich allerdings immer noch nicht. Einerseits beschreibt Maiwald Pinos Bar in Grado mit seinen Stammgästen, von denen er viel gelernt hat. Die Episoden regen zum Nachdenken über das eigene Leben, die Arbeitseinstellung usw. an, zwischendrin gibt es jedoch Kochrezepte und Küchentipps. Am Ende gibt der Autor ein paar Lebensweisheiten ab, denen man zustimmen kann oder auch nicht. Ein wenig vergisst er dabei meines Erachtens, wie unterschiedlich Lebensrealitäten sein können. Das Buch war stilistisch gut und interessant zu lesen, es lässt mich trotzdem etwas ratlos zurück.

Meine Bar in Italien – Warum uns der Süden glücklich macht | Stefan Maiwald | Molden Verlag | € 22,– | Bewertung: ***

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Lost places in kroatien

Dass Kroatien mehr ist als wunderschöne Strände und gutes Essen, zeigen der Journalist Georg Lux und der Fotograf Helmuth Weichselbraun in diesem Buch. Von Partisanengedenkstätten über Nazi-Bunker bis zu verlassenen Luxushotels und Gefängnis­inseln wird eine andere Seite des Mittelmeerlandes beleuchtet.

24 verlassene Orte mit Geschichte von Umag bis Dubrovnik werden hier auf 120 Seiten vorgestellt. Leider fand ich mich aufgrund des unübersichtlichen Layouts anfangs etwas schlecht zurecht. Trotzdem war es für mich eine spannende fotografische (beeindruckende Bilder!) und historische (interessante, aber auch schockierende Fakten) Entdeckungsreise. Dennoch bin ich, glaube ich, nicht die Zielgruppe für dieses Buch, da ich in meinem Urlaub lieber Strände als Torpedofabriken besuche.

Lost Places in Kroatien | Georg Lux, Helmuth Weichselbraun | Styria Verlag | € 28,– | Bewertung: ***

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Hörenswert

Wer Frankreich-Krimis mag, kommt an Kommissar Dupin nicht vorbei. Bekannt ist die Reihe für die ruppig-sympathische Art des Kommissars und die beeindruckenden Landschaftsschilderungen, die die Krimikulissen abrunden. Nun erschien ein Reiseführer rund um die Schauplätze.

Bei Fans der Reihe kommt unweigerlich irgendwann der Wunsch auf, selbst einmal die pittoresk beschriebene Bretagne zu erkunden. Für all jene ist dieser Reiseführer eine tolle Gelegenheit, sich auf einen anstehenden Urlaub einzustimmen. Eingeteilt ist das Buch in Süden, Westen und Norden der Bretagne, nach jedem Kapitel gibt es „Tipps für Genießer“. Der Autor bleibt seinem Stil treu, man findet hier eher ein Reisebuch als einen -führer vor. Als Hörbuch ist es etwas gewöhnungsbedürftig, da einem teils die Bilder fehlen und man in einem Buch schneller nachschauen oder markieren kann. Aber zur Einstimmung oder Ergänzung eines anderen Reiseführers durchaus ein Vergnügen.

Dupins Bretagne | Jean-Luc Bannalec | € 20,95 | Bewertung: ***

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Sehenswert

Pünktlich zum Sommer bringt Netflix die dritte Staffel von „Valeria“ heraus.
Darin findet sich die Schriftstellerin Valeria immer noch im Gefühlschaos wegen ihres Gspusis Victor wieder, aber auch ein neuer Verehrer betritt die Bühne. Zum Glück sind auch ihre Freundinnen wieder am Start. Carmen will bald heiraten, Lola trifft einen Jüngeren und Nerea swipt sich durch lesbische Dating-Apps.

Ich habe mich total in die Serie verliebt und sie durchgebingt. Sie erinnert an Sex and the City, allerdings mit nahbareren Prota­gonistinnen. Die Freundschaft steht im Mittelpunkt, aber Konflikte zwischen den Freundinnen haben ebenso ihren Platz wie heiße Sexszenen. Der Soundtrack und die Aufnahmen der Stadt machen Lust auf einen Madrid-Trip. Valeria, ihre Wohnung und Lola habe ich gleich ins Herz geschlossen, Carmen und Nerea stellen für mich eher den Konterpart dar. Schmunzeln musste ich bei den Sprachnachrichten, die zum Podcast aus­arten – man kennt’s. Klare Serien-Empfehlung!

Valeria | Netflix | Bewertung: *****

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Veranstaltungstipps

© Johanna Lamprecht

Alles neu im Schauspielhaus

In der kommenden Saison 2023/24 steht das Schauspielhaus ganz im Zeichen der Frauen. Die designierte Intendantin Andrea Vilter und Chefdramaturgin Anna-Sophia Güther stellten kürzlich den neuen Spielplan vor. Mehr als 17 Premieren, da­runter drei Uraufführungen und drei österreichische Erstaufführungen, machen Lust auf mehr. Der Fokus liegt auf zeitgenössischen Stücken weiblicher Autorinnen.

Ab Herbst | Schauspielhaus Graz | schauspielhaus-graz.buehnen-graz.com

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Kinovergnügen im Freien

Das Grazer Leslie Open, das Freiluftkino im Joanneumsviertel, feiert heuer sein 10-jähriges Jubiläum. Interessierte erwarten über den ganzen Sommer hinweg 70 Filme aus mehr als 30 Ländern, eine fulminante „Oldies but Goldies“-­Reihe, einige Specials sowie die Aktion „Zwei Tickets zum Preis von einem“. Da heißt es Popcorn sichern und ab in den Lesliehof!

2.6. – 2.9. | Lesliehof, Joanneumsviertel Graz | Programm: www.wanderkino.com/programm-leslie

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© Dominik Gruss

VAN-GOGH-Ausstellung

In der Grazer Stadthalle erwartet Besucher:innen ein völlig neu konzipiertes Multimedia-Spektakel, das die weltberühmten Kunstwerke des Malers Vincent van Gogh präsentiert. Bei „Van Gogh – The Immersive Experience“ werden die Gemälde des Künstlers mithilfe von aufwendigen Lichtinstallationen und Projektionen mehrfach vergrößert und in Kombination mit gefühlvollen Melodien an den Wänden der Präsentationsräume zum Leben erweckt. Meisterhafte Kunst trifft auf modernste Technik. Van Goghs Werke wie die weltberühmten „Sonnenblumen“, „Das Nachtcafé“, die „Sternennacht“ oder das „Schlafzimmer in Arles“ werden aus einer ganz neuen Perspektive erlebbar. Das interaktive Kunsterlebnis begeisterte weltweit bereits über 2,5 Millionen Besucher:innen u. a. in Paris, Barcelona und Berlin.

2.6. – 10.9. | Messe Graz | www.cofo.de/events/van-gogh-the-immersive-experience.html

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