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Bei der Schweiz denkt man gerne an Käse, Schokolade, Berge, Taschenmesser, Uhren. Sie ist allerdings bedeutend vielseitiger, als man vielleicht glaubt. Neben der Hauptstadt Bern gehören unter anderem Genf und Lausanne zu den größten Städten, die unsere Redakteurin im Zuge einer erweiterten Pressereise besuchen durfte.
Genf – Internationalität im Westen.

Die vielgepriesene Vielsprachigkeit der Schweizer tritt in Genf mit seinen etwa 200.000 Einwohner:innen besonders auffällig zutage, denn es beheimatet neben New York City weltweit die meisten internationalen Organisationen (32), unter anderem die Vereinten Nationen (UNO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN). Genf liegt im gleichnamigen Kanton direkt an der Grenze zu Frankreich in der französischen Schweiz (Romandie). Der Genfer See prägt das Stadtbild: Die Stadt schmiegt sich geradezu um das Westende des Sees. An klaren Tagen kann man von hier aus sogar den Mont Blanc erkennen – beeindruckend.
Money, money.
Dass Genf hinter Monaco die Stadt mit der zweithöchsten Millionärsdichte weltweit ist, spiegelt sich leider ein bisschen in den Preisen wider. Wer ein größeres Budget hat, kann sich an den unzähligen Markenläden erfreuen: Chanel, Rolex, Prada, Christian Louboutin oder Louis Vuitton lassen Shoppingherzen höherschlagen. Ich persönlich halte mich dann doch eher an eine einzelne Praline aus einem der unzähligen Schokoladengeschäfte.
Impressionen.
Sightseeing ist in Genf einfach, denn das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut. Unbedingt gesehen haben sollte man die Cathédrale Saint-Pierre, die mitten in der Altstadt auf einer Erhöhung über der Stadt thront. Empfehlenswert gleich daneben: Die Crêperie Saint-Pierre mit süßen und pikanten Crêpes. Ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt ist der „Jet d’Eau“, eine bis zu 140 Meter hohe Wasserfontäne am Rande des Seebeckens. Der See spielt natürlich eine wichtige Rolle im sozialen Leben der Stadt – besonders in der warmen Jahreszeit. Dann kann man etwa in den Bains des Pâquis schwimmen gehen oder Apéros direkt am Wasser trinken.
Steirerin in Genf.

Eine, die Genf schon lange als Wohnort kennt, ist die Steirerin Elisabeth Türk. Aufgewachsen in St. Marein im Mürztal, arbeitet sie seit über 20 Jahren in Genf. Bei der UNO hat sie in dieser Zeit schon einige Stationen durchlaufen, aktuell ist sie Direktorin der Abteilung „Economic Cooperation and Trade“ der United Nations Economic Commission for Europe (nicht zu verwechseln mit der European Commission in Brüssel). Multilaterale Zusammenarbeit erlebt derzeit keine Blütezeit, umso wichtiger ist es Türk, sich für die Werte der UNO und vor allem für die 17 Sustainable Development Goals (Ziele der Nachhaltigen Entwicklung) einzusetzen. An Genf schätzt sie vieles: „Einerseits hat es eine tolle Lage in den Westalpen: Im Winter kann man Ski fahren und im Sommer verleiht der See der Stadt ein tolles Flair. Außerdem ist Genf eine sehr internationale und auch multi- kulturelle Stadt. Das inspiriert und lässt einen immer wieder Neues entdecken. Die Stadt hat auch beruflich viel zu bieten.“ Dennoch gibt es Dinge, die sie in der Schweiz vermisst: „Die Gemütlichkeit und das Lebensgefühl von Graz – die Altstadt mit ihren barocken Häusern und vielen Cafés und Restaurants, die Märkte, die Brotkultur und den steirischen Weißwein.“ Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Cafeteria des „Palais des Nations“, wie der Sitz der UNO hier genannt wird, geht es für mich leider schon wieder weiter zum Bahnhof.
Lausanne – steil, aber herzlich.

Gut 45 Minuten bin ich von Genf aus mit dem Zug durch die Weinregion La Côte nach Lausanne unterwegs, das sich ziemlich in der Mitte des Nordufers des Genfer Sees befindet. Der Hauptort des Kantons Waadt hat circa 140.000 Einwohner:innen. Das augenscheinlichste Merkmal von Lausanne ist seine Steilheit: Die Stadt ist auf drei Hügeln erbaut, was dazu führt, dass man ständig auf und ab geht. Zum Glück sind die öffentlichen Verkehrsmittel gut ausgebaut und das Ticket bei Hotelbuchung inkludiert, die Metro-Linie 2 fährt zum Beispiel von einem der höchsten Punkte der Stadt bis ganz nach unten zum See. Fun Fact: Sogar die Metro-Stationen sind aufgrund der Steigung geneigt, es heißt also Koffer festhalten. Nicht empfehlen würde ich, 15 Minuten mit Koffer über Kopfsteinpflaster steil bergauf zu gehen – und das auch noch in die falsche Richtung. Wem das doch passieren sollte, der wird bei gutem Wetter mit einem wunderbaren Ausblick auf den See und die gegenüberliegen- den schneebedeckten Berge entschädigt.
Stadtbummel.
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist die Kathedrale Notre-Dame, die bedeutendste gotische Kathedrale der Schweiz. Sportinteressierte sollten das Musée Olympique aufsuchen, denn Lausanne ist Sitz des Internationalen Olympischen Komitees. Mit dem Aquatis beheimatet Lausanne auch Europas größtes Süßwasser-Schauaquarium- Vivarium. Die unzähligen Gässchen der Altstadt laden zum Flanieren ein – ein regionales Geschäft reiht sich an das andere, die alten Häuser versprühen einen ganz besonderen Charme und wenn man aus der Puste gerät, kann man sich in einer gemütlichen Brasserie erholen.
Eine royale Unterkunft.

Eher am unteren Ende der Stadt, nahe des Sees, befindet sich das Royal Savoy Hotel & Spa Lausanne, in dem ich zwei Nächte verbringen darf. Das 5-Sterne- Luxushotel liegt sehr praktisch gleich neben der Metrostation und beeindruckt schon von außen mit seiner Jugendstil-Fassade, die aus dem Jahr 1907 stammt. Ich bin allerdings in einem Neubau untergebracht, der durch einen Gang mit dem Haupthaus verbunden ist, was mir ruhige Nächte bescherte. Das Hotel wurde von 2010 bis 2015 umfassend renoviert und kann daher heute mit einem großen und modernen Spa-Bereich sowie durchdachtem Design-Konzept überzeugen.
Dinner-Goals.

Zum Abendessen bin ich mit Auryne verabredet, die im Royal Savoy Hotel & Spa Lausanne als Marketing-Manage- rin tätig ist. Sie führt mich in die SkyLounge, von der man einen überwältigenden Blick auf den See hat. Im Winter ist die Deko mit Fellen und Holz eher rustikal angelegt, was durch offenes Feuer unterstrichen wird. Ganz fern vom üblichen Luxus des Hotels ist man hier aber natürlich trotzdem nicht. Wir entscheiden uns für Schnecken (Escargots Mont d’Or) und Bündnerfleisch (Viande séchée des Grisons) als Vorspeise und einen Chasselas – einen tollen mineralischen Weißwein aus der Gegend. Die Weinregion Chavaux am Genfersee wurde sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Das wahre Highlight ist für mich aber der Hauptgang: mein allererstes original Schweizer Käsefondue. Wir probieren zwei Varianten: eine mit dunklem Bier und Appenzeller und die in der Region klassische mit zwei Sorten Käse und Weißwein („moitié-moitié“). Ich kann mich für keinen Favoriten entscheiden und begebe mich nach einem sehr netten Abend hochzufrieden ins Bett.
Pure Entspannung.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen in der Brasserie ist klein, aber fein, und das durchwegs extrem aufmerksame Personal erfüllt alle Wünsche. Als Nächstes darf ich mich ins Spa du Royal im Untergeschoß begeben, wo mich eine ein- stündige Signature-Relaxmassage in tiefste Entspannung versetzt (wirklich ein Highlight). Danach koste ich aufgrund des Regenwetters Saunen, Hamam, Pools sowie den exklusiven Damen-Spabereich voll aus. Spontan kann ich noch einen frei gewordenen Platz in der hausinternen Yogaclass einnehmen. Meret von „IM Yoga“ gibt mehrmals pro Woche Stunden im Spa-Bereich des Hotels – und zwar zweisprachig auf Englisch und Französisch. Nach einer anstrengenden, aber tollen Einheit begebe ich mich zum Dinner in die Lobby Lounge und werde auch hier kulinarisch verwöhnt. Zum Abschluss des Tages gönne ich mir einen Cocktail an der gut ausgestatteten Hotelbar und falle zutiefst zufrieden ins Bett.
Abschied.
Am nächsten Tag steht nach dem Frühstück leider schon die Abreise an – gerne wäre ich noch länger geblieben, hätte vom endlich besser werdenden Wetter profitiert und noch mehr von Lausanne gesehen. Alle Gespräche mit Einheimischen waren durchwegs nett, ich fühlte mich sehr willkommen. Besonders in Erinnerung bleiben wird mir der Herr, der mich in Lausanne aufgrund meines leicht verlorenen Blickes auf den Stadtplan gefragt hat, ob er mir helfen kann – und mich dann plaudernd durch die halbe Stadt begleitet hat. Au revoir, et à bientôt!
Der Hotelaufenthalt im Royal Savoy Hotel & Spa Lausanne erfolgte auf die freundliche Einladung von Lobster Experience.
In meinem Sightseeing Video der Region Genfer See habe ich dir 5 Top Tipps zusammengefasst:
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Über die Autorin dieses Beitrags:

Betina Petschauer ist Redakteurin bei der STEIRERIN und hauptsächlich für die Ressorts Genuss, Leben, Freizeit, Menschen und Emotion zuständig. Als Foodie zieht sich die Leidenschaft für Essen und Trinken durch alle Bereiche ihres Lebens. Daneben schlägt ihr Herz für Serien, Filme und Bücher, die sie in der Rubrik „Alltagspause“ auch regelmäßig rezensiert.
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