© Benni Schön
Die junge Südsteirerin Anna-Sophie war 2023 die meistgespielte österreichische Künstlerin im heimischen Radio und wurde dieses Jahr mit dem STEIRERIN AWARD in der Kategorie „Die Entertainerin“ ausgezeichnet.
Wenn man sie fragt, wie sie zu ihrer Heimat – Kitzeck im Sausal – steht, wird Sängerin Anna-Sophie schnell deutlich: „Ich bin so ein richtiges Landei.“ Nach jedem Aufenthalt im Tonstudio in Wien oder Berlin freut sich die junge Südsteirerin wieder, nach Hause zu kommen. „Ich genieße es, unsere Mais-, Kürbis- und Sojafelder anzuschauen oder einfach abends einen Spaziergang unter den Sternen zu machen. Die Ruhe, das Rauschen des Flusses, wie der Wind durch die Felder und durch den Wald streift – ich lieb’s.“ Aber auch das Mithelfen in der elterlichen Landwirtschaft gehören für Anna-Sophie dazu: „Die Arbeiten am Traktor, das Kürbisputzen, das Maisdreschen, das Ernten – das ist für mich alles und ich bekomme immer wieder neue Inspiration für Songs dabei.“
Chart-Stürmerin
Ein ziemlicher Kontrast dazu ist ihre Karriere als Sängerin. 2020 gelang ihr der Durchbruch mit „Cambodia“, die Single „Breathe“ hielt sich über 20 Wochen in den Austria Top 10. Die neueste Single heißt „Motorbike“ – die Inspiration dazu stammt direkt aus ihrem Leben, da sie selbst eine Yamaha MT07 fährt. Generell entstehen die Songs von Anna-Sophie aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen: „Ich schreibe gerne über meine eigenen Erlebnisse, schöne und weniger schöne Erinnerungen, Dinge, die mich bewegen, mich traurig, glücklich, dankbar oder ängstlich machen. Songwriting ist das Tool, wie ich mit allem, was in meinem Leben passiert, umgehe. Nichts gibt mir so eine Erfüllung, wie Songs zu schreiben und meine Kompositionen dann auf der Bühne für das Publikum zu performen.“ Herausforderungen begegnet sie ebenfalls mit Songschreiben – so entstehen auch Songs, die nicht veröffentlicht werden. Psychohygiene sozusagen.
Erster Award
Den STEIRERIN AWARD zu erhalten, war für die 24-Jährige ein besonders emotionaler Moment. „Unfassbar schön war das. Das ist der erste Award, den ich im Zuge meines Musikprojektes entgegennehmen durfte, und auch jetzt fühlt es sich generell noch sehr surreal an, wegen meiner Lieder für Awards nominiert zu sein. Ich war zur selben Zeit auch für den Amadeus Austrian Music Award nominiert und dachte mir bei der STEIRERIN-AWARDS-Verleihung: ‚Wie ist das bitte passiert, dass ich so ein schönes Leben mein Leben nennen kann?‘ Der Award bedeutet mir alles und hat auch einen Ehrenplatz bei mir im Wohnzimmer.“
Deutsch oder Englisch?
Dabei begann die Karriere der Steirerin eher holprig. Noch während der Schulzeit begann sie, ihre eigenen Songs zu schreiben – auf Englisch. Der Versuch, diese bei einigen Produzenten in der Gegend unterzubringen, scheiterte insofern, als dass diese ihr rieten, sich auf deutschsprachige Lieder zu verlegen – die Erfolgschancen seien so größer. Die Sprache war Anna-Sophie „letztlich egal“, sie wollte nur ihre Gedanken zu Papier bringen und vertonen. Nach einiger Zeit wurde ein Plattenlabel auf sie aufmerksam. Das Feedback: „Wir mögen deine Musik, aber schreib das Lied auf Englisch um und wir machen ein englischsprachiges Projekt mit dir.“ So entstand die erste Single „Bad Habits“, die wenig später (2020) auf Ö3 lief – für Anna-Sophie ein Riesending. „Es war immer mein größter Traum, einmal im Radio gespielt zu werden.
Noch vor ein paar Jahren schien das für mich unerreichbar. Alles, was danach gekommen ist und jetzt noch kommt, ist wie der schönste Traum, den ich nicht mal zu träumen gewagt hätte.“ Privat ist sie übrigens ein großer Fan von Taylor Swift, deren Stil sie auch beeinflusst hat. „Mir sind Melodien so wichtig, meist kommt bei mir zuerst die Melodie, dann der Text und die Story dazu. Im Pop-Rock fühl ich mich gerade wohl.“ Und sich wohlzufühlen ist für sie das Wichtigste: „Egal welche Art von Kunst man ausübt, sei es Musik, Malen, Schauspiel: Bleibt euch selbst treu und macht das, was ihr persönlich feiert, dann erkennen die Leute auch, dass ihr es mit Leidenschaft macht. Man muss nicht jedem Trend nachlaufen, nur weil der gerade funktioniert.“
Gaudi on Tour
Dieses Jahr war Anna-Sophie das erste Mal (pandemiebedingt verspätet) mit ihrer Band auf Tour. Das Tourleben beschreibt sie so: „Wir haben bei jedem Gig eine Riesengaudi miteinander. Ich habe meine Musiker, Tontechniker, Lichttechniker, das Tourmanagement und das ganze Team schon richtig arg ins Herz geschlossen. Ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir ein sehr harmonisches und lustiges Tourleben haben mit Insidern und Spitznamen.“ Wenn die musikalische Karriere so weitergeht, wie sie angefangen hat, wird es wohl noch so einige Tourtage für die Steirerin geben.
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Mehr über die Autorin dieses Beitrags:
Betina Petschauer ist Redakteurin bei der STEIRERIN und hauptsächlich für die Ressorts Genuss, Leben, Freizeit, Menschen und Emotion zuständig. Als Foodie zieht sich die Leidenschaft für Essen und Trinken durch alle Bereiche ihres Lebens. Daneben schlägt ihr Herz für Serien, Filme und Bücher, die sie in der Rubrik „Alltagspause“ auch regelmäßig rezensiert.
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