Unmögliches ist möglich

Heather Mills und die Steiermark – eine enge Verbundenheit. Wir trafen die Unternehmerin und Aktivistin für ein Gespräch über das richtige Mindset, Empowerment und ihre Lieblingsfilme in Graz.

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Heather Mills wurde am 12. Januar 1968 in Aldershot, England, geboren. Die Unternehmerin mit einer Firma für vegane Produkte und Buch­autorin begann ihre Karriere als Model. 1993 verlor sie bei ­einem Unfall ein Bein und engagiert sich seitdem unter anderem für Wohltätigkeits­organisationen. Mills ist auch bekannt für ihre Ehe mit Paul McCartney, die von 2002 bis 2008 dauerte. © Thomas Luef

Es ist Weltfrauentag. Ein Tag, den Heather Mills nutzte, um im Rahmen des Uniqa Inspiration Festivals in der Messe Graz eine Keynote über die Möglichkeit des Unmöglichen zu halten – ein Thema, das auch in ihrem Leben eine große Rolle spielt. Sie hat nicht nur als junge Frau durch einen Unfall ein Bein verloren, sondern musste sich auch sonst immer wieder durchs Leben kämpfen. Hat sie das gehindert, ihre Träume zu verwirklichen? Nein. Sie hat allen bewiesen, dass man mit dem richtigen Mindset Berge versetzen kann beziehungsweise sogar bezwingen kann – zum Beispiel indem sie einen neuen Weltrekord im Speed-Ski mit einer Beinprothese aufstellte.

Wir treffen uns heute für dieses Gespräch am Weltfrauentag. Ist es Ihrer Meinung nach wichtig, diesen zu begehen?
Heather Mills: Es ist sogar sehr wichtig, diesen Tag zu begehen, um zu betonen, wie toll wir Frauen sind. Aber auch, um aufzuzeigen – und das ist noch wichtiger –, was noch verbessert werden muss.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, die Frauen aktuell bewältigen müssen?
Dass Frauen noch immer in der Arbeitswelt benachteiligt werden, nur weil sie eventuell eines Tages an die Familiengründung denken könnten und schwanger werden. Diese Entscheidungen werden oft in Führungsetagen von Männern getroffen. Von Männern, die gar nicht auf der Welt wären, wäre eine Frau nicht schwanger geworden.

Im Rahmen des Uniqa Inspiration Festivals in Graz haben Sie einen Vortrag zum Thema „Das Unmögliche ist möglich“ gehalten. Ist das Ihr Lebensmotto?
Absolut. Mein ganzes Leben schon wurde mir immer wieder gesagt: Das kannst du nicht. Das wirst du nie schaffen. Ich habe das ins Positive gewandelt und es allen bewiesen. Als mir gesagt wurde, ich kann keine Ski-Rennfahrerin werden, weil ich nur ein Bein habe, bewies ich das Gegenteil. Als kaum jemand daran glaubte, dass ich einen Speed-Weltrekord aufstellen kann, bewies ich das Gegenteil. Das hat alles mit dem richtigen Mindset zu tun. Und das kannst du nur dir selber geben, sonst niemand.

Heather Mills zu Besuch in Graz im Gespräch mit STEIRERIN-CR Lissi Stoimaier. © Thomas Luef

Aber wie stärkt man sein Mindset?
Man muss seine Ziele und Wünsche einfach visualisieren. Ich visualisiere für mich selbst oft die verrücktesten Dinge. Diese werden vielleicht nicht gleich morgen oder in den nächsten Monaten Realität, aber irgendwann werden sie es. Der Weg dorthin ist nicht immer leicht. Man muss sich anstrengen, aber es ist es wert.

Sie sind auch bekannt für Ihren großen Einsatz für die unterschiedlichsten Wohltätigkeitsprojekte. Warum würden Sie jedem empfehlen, sich ehrenamtlich zu betätigen?
Ganz einfach: weil es sich fantastisch anfühlt, anderen zu helfen. Ich verstehe nicht, warum das nicht jeder tut. Man muss ja auch nicht in Form von Geldspenden helfen. Es reicht Zeit oder ein Talent, mit dem man anderen helfen kann.

Unternehmerin, Sportlerin, Key­note-­Speakerin, Charity-Work … Was tun Sie in Ihrer Freizeit, um die Energiereserven wieder aufzubauen?
Neben Meditation und Zeit mit Familie und Freunden liebe ich es, alte Filme anzuschauen.

Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Betty Blue, Un Homme et une Femme, die original West Side Story und viele mehr.

Sie sprechen gut Deutsch. Haben Sie das beim Skifahren in Österreich gelernt?
Ich muss noch viel lernen (lacht). Aber ja, Deutsch habe ich hauptsächlich während der Trainings gelernt, für die ich oft in der Steiermark war – und heute noch sehr gerne bin, da ich in Schladming ein Haus habe. Und auch durch den Kontakt zu vielen deutschsprachigen Skirennfahrern wie Marcel Hirscher oder Felix Neureuther.

Sie haben schon so viel erreicht im Leben. Was gibt es noch, das auf Ihrer persönlichen Bucket-List steht?
Für mich persönlich nichts. Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich alles erreicht habe. Mein Ziel jetzt ist es, anderen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen. Vor allem jungen Frauen zu zeigen, wie sie das Maximum aus ihrem Potenzial rausholen können.

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