Elke Rock steht in elegantem Anzug auf einer Terasse und schaut nach rechts in die Luft.

Elke Rock für mehr weibliche Sichtbarkeit

Die steirische Moderatorin im Interview

6 Min.

© Benedikt Haushofer

Wenn die steirische Moderatorin Elke Rock eines kann, dann eine kräftige Stimme sein – für Frauen, für mehr weibliche Sichtbarkeit und für starke Bossmoms. Weil: Frauen dürfen laut sein.

Fotos: Benedikt Haushofer | Make-Up: Sophie Semlitsch | BTS/Assistant: Paul Oberndorfer

Der Anzug sitzt nach Maß. Sie zieht ihre Krawatte straff nach oben und hebt dabei das Kinn einen kurzen Moment so an, als würde sie herausfordernd auf die Welt herabblicken – nur um sich dann doch wieder mit gerader Haltung nach vorne auf ein Ziel zu richten. Mit souveräner Präsenz nimmt sie auf dem Sofa Platz – dominant, selbstbewusst, ganz in Womanspreading-Manier. Ein kurzer Moment der Stille, dann klickt die Kamera. Fotograf Benedikt Haushofer hat Moderatorin, Mama und Businessfrau Elke Rock genau so eingefangen, wie sie sich selbst sieht: stark, klar, zielstrebig.

Wofür steht Elke Rock?

Was die Körperhaltung von Elke Rock, die sich für ein Business-Fotoshooting in Szene setzt, aussagt: dass tief verwurzelte Gesellschaftsprobleme oftmals extreme Gegenbewegungen von Frauen brauchen, indem sie genauso viel Raum wie Männer einnehmen. Und dass Frauen im Business ihre eigene Präsenz gestalten müssen. Elke Rock vereint Leichtigkeit mit Haltung und zeigt damit, dass selbstbewusstes Auftreten für Frauen gelingen kann. Ganz besonders in Form von digitalen Visitenkarten, den Businessfotos. Diese seien nämlich ein unverzichtbares State­ment, wie die Speaker-Coachin aufzeigen möchte.

Elke Rock im Interview:

Elke, du bist als Radio-Moderatorin und Speaker-Coach tätig. Was sind aktuell deine beruflichen Schwerpunkte?
Elke Rock: Durch meine Arbeit als Radio-­Moderatorin bei Ö3 und Event-Moderatorin habe ich gelernt, wie sehr unsere Sprache und Körpersprache darüber entscheiden, wie wir wahrgenommen werden – und wie direkt das unseren beruflichen Erfolg beeinflusst. Bei jeder Präsentation oder jedem Meeting entscheidet unsere Kommunikation darüber, wie wir wahrgenommen werden. Mit individuellen Coachings und Workshops helfe ich Frauen dabei, souverän aufzutreten, klar zu kommunizieren und andere zu überzeugen.

Aber auch privat gelingt dir der Spagat zwischen Job und Kind!
Ja, ich habe mir einen digitalen Kalender angelegt, in dem ich minutiös jeden Schritt meines Tages plane. So schaffe ich verbindliche Zeitfenster für den Job sowie exklusive Zeit mit meinem Kind und meinen Tieren. Auch Pausen trage ich in diesen Kalender ein. Auf diese Weise ist es mir gelungen, wieder Me-Time und Zeit für Sport zu finden. Und von diesem Plan weiche ich nicht ab. Der Tag ist durchgetaktet – und genau so funktioniert er für mich am besten.

Du stehst für starke Business-Kommunikation. Wie setzt du das für dich persönlich um?
Das bedeutet für mich: Klarheit, Präsenz und vor allem innere Haltung. Aber auch die nonverbale Kommunikation ist immens wichtig. Etwa zwei Drittel unserer Kommunikation passieren nonverbal. Wir kommunizieren durch unsere Kleidung, unsere Körperhaltung, Mimik und Gestik. Visuelle Präsenz wird häufig unterschätzt. Und diese visuelle Präsenz beginnt bei einem professionellen Profilbild auf LinkedIn oder der Website und endet bei meinem Outfit in einem Meeting.

Was macht eine starke Selbstpräsentation bei Frauen eigentlich aus?
Sie beginnt mit Klarheit – nicht nur über sich selbst, sondern auch über das Ziel, das man mit seiner Wirkung erreichen möchte. Authentizität ist dabei der Schlüssel, aber nicht im Sinne von „einfach so sein, wie man ist“, sondern im Sinne von: bewusst entscheiden, welche Facetten meiner Persönlichkeit ich zeigen möchte – und wie. Gerade wir Frauen neigen dazu, uns selbst zurückzunehmen.

Dass dabei auch professionelle Fotos essenziell für das Business sind, zeigst du bei diesem Fotoshooting, das du kürzlich in Graz umgesetzt hast.
Dein erster Eindruck passiert heute oft digital – bevor du überhaupt ein Wort gesagt hast. Hochwertige Bilder sind deshalb kein Luxus, sondern ein strategisches Kommunikationsmittel. Sie zeigen nicht nur, wer du bist, sondern auch, wofür du stehst: Kompetenz, Stil, Selbstbewusstsein. Frauen investieren so viel in ihre Ausbildung, ihre Expertise, ihr Mindset – warum sollte das visuelle Erscheinungsbild hinterherhinken?

Warum hast du dich bewusst als „maskuline Frauenpower“ inszeniert?
Früher dachte ich, als Frau müsse ich immer sexy und feminin auftreten, um wahrgenommen zu werden. Heute weiß ich: Meine Wirkung hängt nicht davon ab, wie viel ich zeige – sondern wie sehr ich zu mir stehe. Der maskuline Power-Look gibt mir Klarheit und Fokus – mit klaren Linien und reduzierten Farben. Er hilft mir, mich genau so zu zeigen, wie ich mich fühle: kraftvoll, unabhängig, klar.

Kleider machen eben Leute – worauf setzt du beim Styling?
Mein Stil ist reduziert, klar – und eine Mischung aus Eleganz und Sportlichkeit. Ein Anzug mit klaren Linien kombiniert mit Sneakern ist mein persönlicher Signature-Look. Ich mag es, wenn Kleidung nicht schreit, sondern Haltung ausstrahlt. Ich will mich in meiner Kleidung nicht verstellen, sondern frei und echt fühlen.

Viele Frauen haben Hemmungen, sich selbstbewusst zu präsentieren. Was rätst du ihnen?
Ich wünsche mir, dass mehr Frauen den Mut finden, sich so zu zeigen, wie sie sind: stark, klar, echt – und sichtbar. Selbstbewusste Präsenz beginnt nicht im Außen, sondern innen – mit dem Vertrauen, dass ich genau so richtig bin, wie ich bin. Wir brauchen keine Erlaubnis, keine Bestätigung. Was wir brauchen, ist den Willen, unsere eigene Stimme ernst zu nehmen und sie sichtbar zu machen.

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Die Autorin dieses Beitrags:

Redakteurin Yvonne Hölzl
© Marija Kanizaj 

Yvonne Hölzl, Redakteurin der STEIRERIN, ist verantwortlich für die Rubrik Style und Wohnen. Neben ihrer Kreativität beim Schreiben zeigt sie auch handwerkliches Geschick, wenn sie handgemachte Strickwerke zaubert. In ihrer Freizeit ist die Naturliebhaberin mit ihrem Windhund Toto oft im Wald anzutreffen.

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