
© Marija Kanizaj
Ich kann alles sein. Ich darf alles sein. Ich bin genug.
Neulich, vier Freundinnen, Gespräche über all die kleinen und großen Herausforderungen, die das Leben als Frau so mit sich bringt. Irgendwann kam die Unterhaltung auf den bevorstehenden Weltfrauentag. Wir waren alle der Meinung, dass es bewundernswert ist, was sich in den letzten Jahrzehnten alles bewegt hat. Jedoch waren wir uns auch einig, dass es noch viel Luft nach oben gibt.
Der 8. März ist manchmal ein bisschen wie ein guter Geburtstagskuchen – schön, dass es ihn gibt, aber noch besser wäre es, ihn öfter genießen zu können. Persönlich begehe ich den Tag nicht nur für mich, sondern für all die Frauen, die mich geprägt haben – meine Mutter, die mir beigebracht hat, dass meine Meinung zählt. Meine Großmutter, die mich lehrte, dass Stärke auch bedeutet, weich zu sein. Meine Freundinnen, die mich auffangen, wenn ich stolpere. Und auch für die Frauen, die immer noch tagtäglich zu kämpfen haben. Für die, die am Monatsende weniger auf dem Konto haben als ihr männlicher Kollege, obwohl sie den gleichen Job machen. Für die, die im Meeting nur gehört werden, wenn sie sich dreimal wiederholen – oder lauter werden.
Der Weltfrauentag ist ein bisschen wie ein Geburtstagskuchen – gut, aber zu selten.
Ich wünsche mir, dass der Weltfrauentag nicht nur einmal im Jahr ein Hashtag ist, sondern eine tägliche Erinnerung daran, dass Gleichwertigkeit keine Vision, sondern ein Versprechen sein muss. Ich wünsche mir auch, dass jedes Mädchen aufwächst mit dem Gefühl: „Ich kann alles sein. Ich darf alles sein. Ich bin genug.“ Denn wahre Gleichwertigkeit entsteht nicht durch einen Tag im Jahr, sondern durch die unaufhörliche Überzeugung, dass jede Frau, überall und immer, die gleiche Wertschätzung und die gleichen Chancen verdient.
Wünsche, Anregungen, Ideen?
Schreiben Sie mir einfach: lissi.stoimaier@diesteirerin.at
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