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Ein gut funktionierendes Immunsystem schützt uns vor schädlichen Erregern. Gerade im Winter schwächelt es leider durch zu wenig Bewegung und trockene Heizluft und wir sind schnell verkühlt. Ein entspannter Urlaub im Warmen käme da gerade recht, ist aber nicht immer drin. Gut ist übrigens auch, regelmäßig Saunieren zu gehen. Damit dein Immunsystem trotzdem tut was es soll und dich fit und gesund hält, haben wir einige Tipps, wie du es stärken kannst.
Auch bei Lippenherpes kann ein starkes körperliches Abwehrsystem hilfreich sein und wenn du unter Winterblues leidest. Doch zuerst beantworten wir eine wichtige Frage:
Was ist das Immunsystem eigentlich?
Das Immunsystem ist das Abwehrsystem deines Körpers. Es schützt ihn vor Krankheiten. Zum Immunsystem gehören verschiedene Organe, Stoffe und Zellen deines Körpers: die Haut als äußerer Schutzmantel, der Mund mit antibakteriellen Enzymen, die Magensäure, der Darm (dort befinden sich 70 Prozent aller Immunzellen).
Außerdem gehören dazu das Knochenmark, in dem Abwehrzellen gebildet werden, und der Thymus, der kleine Superhelden in deinem Körper bildet: die T-Zellen. Diese weißen Blutzellen können zwei Dinge richtig gut: von Krankheitserregern befallene Zellen zerstören und die Wirkung von anderen Immunzellen verstärken.
Unterschieden wird das Immunsystem zudem in zwei verschiedene Systeme: das angeborene und das erworbene Immunsystem. Das angeborene System ist von Geburt an aktiv; wir erwerben es mit dem Blut unserer Mütter. Trifft das angeborene System auf einen ihm fremden Erreger und wird nicht alleine mit ihm fertig, greift das erworbene Immunsystem ein. Letzteres lernt im Laufe deines Lebens mehr und mehr Krankheitserreger kennen – und es lernt, sie methodisch zu bekämpfen.
7 Möglichkeiten, um das Immunsystem zu stärken
Hilf deinem Immunsystem dabei, dir zu helfen, gesund zu bleiben. Und zwar mit diesen Verhaltensweisen und Hausmitteln:
Lache und bleibe gesund
Diesen Tipp kannst du bestimmt leicht umsetzen: lache öfter! Ist man unbeschwert und lacht, schüttet der Körper Glückshormone aus. Studien deuten darauf hin, dass Lachen eine positive Auswirkung auf das Immunsystem hat und Stress reduzieren kann. Erwachsenen kommt ein Lachen nicht mehr so oft über die Lippen wie noch Kindern – diese lachen bis zu 400 Mal am Tag, ob über gute Witze oder peinliche Situationen.
Nasenschleimhäute feucht halten: viel trinken
Auf deinen Schleimhäuten sitzen Schleimstoffe, sogenannte Muzine, die deine Schleimhäute vor Reizen schützen. Sie wirken außerdem antibakteriell, müssen aber feucht gehalten werden, damit sie ihren Job gut machen können.
Das klappt, indem du ausreichend trinkst. Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit täglich sollten es sein, damit dein Flüssigkeitshaushalt gedeckt ist und die Muzine auf deinen Nasenschleimhäuten versorgt sind. Am besten Wasser oder ungesüßter Tee, empfehlen Expert:innen.
Entstressen stärkt das Immunsystem
Nicht nur Lachen entstresst, auch Spazierengehen, Yoga, Meditieren, Lesen oder Joggen. Nimm dein Stresslevel nicht auf die leichte Schulter, denn kleine Entspannungspausen zwischendurch können Wunder wirken und deinem Immunsystem einen kräftigen Boost verpassen. Auch gut: Ätherische Öle in den Aromadiffuser geben, einatmen und Om! Die guten Gerüche können je nach Wirkung beruhigend oder belebend wirken.
Ausreichend Schlaf und moderater Sport
Forscher:innen fanden in einer Studie heraus: Schlafmangel beeinträchtig die Funktion deiner T-Zellen negativ, was „wahrscheinlich zu einer verminderten adaptiven Immunantwort führt“. Ausreichend Schlaf ist also wichtig für ein gut arbeitendes Immunsystem. Übrigens gibt es den Gender Sleep Gap: Frauen brauchen tatsächlich mehr Schlaf als Männer, wie Studien herausgefunden haben.
Wenn du ausgeschlafen hast, heißt es: Ab nach draußen! Die frische Luft befeuchtet deine Schleimhäute und durchblutet sie. Dein Körper schüttet Adrenalin aus, wenn er bewegt wird, dein Blutdruck und die Herzfrequenz steigen. Abwehrzellen werden aktiver und vermehrt gebildet. Achte auf moderate Bewegung und überfordere deinen Körper nicht – das könnte einen gegenteiligen Effekt haben und dein Immunsystem schwächen anstatt es zu stärken.
Scharfes Essen
Auch Hausmittel stärken das Immunsystem: Ingwer, Knoblauch, Kren und andere scharfe Nahrungsmittel aus der Natur besitzen sogenannte Scharfstoffe. Das sind Schwefelverbindungen, die entzündungshemmend wirken und Erregern den Garaus machen.
Im Kren stecken noch andere Stoffe, die besonders nützlich sind: Senföle. Sie wirken antibakteriell und antiviral und werden darum auch als pflanzliches Antibiotikum bezeichnet.
Sauerkraut
Sauerkraut ist ein Geheimtipp unter den immunstärkenden Hausmitteln: Im Sauerkraut steckt fast alles, was ein gesunder Körper braucht: reichlich Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und ein paar Ballaststoffe. Und noch etwas: Milchsäurebakterien.
Die Produkte von Milchsäurebakterien kommunizieren mit dem Immunsystem, fanden Wissenschaftler:innen heraus: Sie schicken deinem Immunsystem Signale und steuern es so auf eine bestimmte Art.
Vitamine zur Immunstärkung
Das Immunsystem braucht viele Wirkstoffe, um gut zu funktionieren. Dazu zählen die Vitamine A, D, E und einige B-Vitamine. Vitamin C unterstützt das Immunsystem wesentlich und steckt vor allem in Zitrusfrüchten, Kiwis, Hagebutten, Paprika, Kohl und Beeren. Beeren und Kiwis passen hervorragend ins selbstgemachte, gesunde Müsli!
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