Auf ein langes und gesundes Leben

Ein langes und gesundes Leben genießen

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Sich fit fühlen und so ausschauen – bis ins hohe Alter. Ein Traum, oder? Einer, der durchaus realistisch ist. Was man dafür tun muss, worauf man verzichten sollte und wie wenig eigentlich die Gene damit zu tun haben, erklären drei Expertinnen.

Wussten Sie, dass die gesunde Lebenserwartung in Österreich 59 Jahre beträgt? Die gesunde. Die generelle Lebenserwartung beträgt bei Frauen hierzulande durchschnittlich 84, bei Männern 79 Jahre. „Das bedeutet, dass wir gute 20 Jahre leben, in denen wir nicht so fit sind“, weiß die steirische Medizinerin Dagmar Grieshofer. Zusammen mit ihrem Mann Peter Grieshofer, ebenfalls Arzt, hat sie vor Kurzem das Buch „Wir reden nicht, wir tun es“ veröffentlicht und thematisiert jene, auf die in der Gesellschaft oft vergessen wird: die Generation 55 plus. „Es geht darin nicht nur darum, wie es einem gelingt, alt zu werden, sondern vor allem, dabei gesund und fit zu bleiben“, so die Expertin. Die Kernfrage des Buches: „Wie kann ich es schaffen, ein selbstständiges Leben zu führen, bei dem ich nicht auf Pflege angewiesen bin?“

Aktiv werden und was tun

Bewegung, die vor allem Muskelaufbau inkludiert, möglichst wenig Stress, eine ausgewogene, hauptsächlich pflanzliche Ernährung, Genussmittel in Maßen … Man kennt’s. Die Theorie ist klar. Und hat sich in Studien schon mehrfach bewiesen. Etwa, wenn’s um die fünf blauen Zonen geht, wo Menschen länger leben als anderswo auf der Welt: Okinawa, Sardinien, die Nicoya-Halbinseln, Ikaria und Loma Linda. In der Praxis schaut’s nur oft anders aus. Der Alltag zehrt und fordert einem viel ab. Das mit dem Stress kann man dann schon mal knicken. Das mit der gesunden Ernährung meistens auch. „Dann kommen bei den Lebensmitteln auch noch die oft weiten Transportwege dazu und das Kochen, das dem Essen viele Vitamine zerstört“, so Claudia Waidacher, Biochemikerin und Molekularbiologin von Pure Encaspulations in Graz. Und: „Je nach Lebensphase haben wir einen unterschiedlichen Bedarf an Nährstoffen. Zum Beispiel, wenn wir schwanger sind. Da brauchen wir definitiv mehr Eisen und Folsäure als sonst.“ Die Antwort auf das Dilemma: Supplements. Und schon kommen wir zur nächsten Frage: Aber welche Nahrungsergänzungsmittel helfen wirklich?

Was der Körper wirklich braucht

Grieshofer hat klare Empfehlungen: „Q10 hat eine große Bedeutung für den Energiehaushalt im Körper. Es aktiviert das Immunsystem, stärkt Herz und Nieren. Über die Ernährung oder körper­eigene Produktion können wir den Bedarf aber kaum decken.“ Was ihrer Meinung nach auch besonders essenziell ist: Resveratrol – eine natürliche Substanz, die unter anderem in Rotwein vorkommt. „Nur: Das ist darin so wenig dosiert, so viel Wein kann man gar nicht trinken. Besser, man greift zu Kapseln.“ Wobei es das eine oder andere Achterl schon mal sein darf, vor allem in guter Gesellschaft. Wie der steirische Musiker Boris Bukowski. Er hat in einem Interview mal gesagt: „So gesund wie ich lebt kaum wer. Gut, hin und wieder sauf’ ich gern. Aber das hat einen positiven Effekt auf die Psyche. Und das darf man auch nicht unterschätzen.“ Waidacher ergänzt die Liste der wichtigsten Supplements um Omega 3, DHA und Phytosterole. „Sie alle reduzieren das Risiko für Herz­erkrankungen“, erklärt die Expertin und empfiehlt weiter: „Ich würde jedem raten, vorab eine Mikronährstoffanalyse zu machen und den Status quo abzu­checken. Dann weiß ich schwarz auf weiß, was mir fehlt, und muss nicht endlos Kapseln schlucken.“

So früh wie möglich beginnen

Beide sind sich außerdem einig: „Supplements allein reichen aber auch nicht, wenn ich dazu 100 Zigaretten in der Woche rauche und nur auf der Couch sitze.“ Was aber, wenn man schon älter ist und nicht gerade gut auf sich geschaut hat in der Vergangenheit – zahlt sich’s dann noch aus, damit anzufangen, oder ist’s dann eh schon egal? „Gewisse Alterungsprozesse starten bereits mit Mitte 20 im Körper. Aber auch mit 60 oder 80 lohnt es sich, was zu tun“, so Grieshofer, „jeder Schritt in die richtige Richtung bewegt etwas Positives.“

Von innen und außen

Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit, dem vorzeitigen Altern von außen entgegenzuwirken. Damit man sich nicht nur jung fühlt, sondern auch so aussieht. Mit Slow-Aging-Kosmetik, denn das mit Anti-Aging funktioniert ja bekanntlich nicht … Jasmin Kreutzer, Gründerin der Naturkosmetiklinie „Magalie & Me“, schwört auf einen ganzheitlichen Ansatz: „Es ist wichtig, unsere Haut auch durch eine gesunde Ernährungsweise zu stärken, vor schädlichen Umwelteinflüssen wie zum Beispiel vor Sonneneinstrahlung zu schützen und Stoffe, die der Körper selbst mit zunehmendem Alter nicht mehr selbst herstellen kann, durch hochwertige Substitute zu ergänzen. Hier denke ich insbesondere an Kollagen und Hyaluronsäure, die beide einen entscheidenden Einfluss auf die Hautelastizität haben, ihre körpereigene Produktion aber von Jahr zu Jahr stark abnimmt.“ Bei ihren Produkten achtet sie besonders darauf, mit Inhaltsstoffen zu arbeiten, die Feuchtigkeit spenden. „Wir greifen auf Mikroproteine zurück, die durch die Hautmembran tief in die unteren Hautschichten eindringen und dort die Spannkraft entwickeln, um unsere kraftlose Haut neu aufzurichten und aufzupolstern.“ Sie verwendet bei ihren Produkten außerdem innovative Wirkstoffe wie Snail-Filtrat, das unter anderem dabei hilft, Linien und Falten zu glätten. Am allerwichtigsten aber findet die Kosmetikherstellerin: „Dass wir unser Alter und unsere Veränderung der Haut bewusst wahrnehmen und uns selbst mit all unserer Lebenserfahrung annehmen – physisch wie mental. Es ist entscheidend, im Hier und Jetzt zu leben und nicht der ewigen Jugend hinterherzulaufen. In der Selbstannahme begegnen wir uns, unserem Körper und damit auch unserer Haut mit Respekt und Würde.“

Die Power-9

Weltweit gibt es fünf Gegenden, in den Menschen überdurchschnittlich alt werden. Ihre gesunden Routinen lassen sich in ein paar wichtigen Punkten zusammenfassen. Hier eine Erinnerung, worauf es im Leben wirklich ankommt:

  • Natürliche Bewegung: Dabei geht’s nicht darum, dauernd ins Gym zu laufen, sondern vor allem, sich im Alltag möglichst viel zu bewegen.
  • Positive Lebensziele: Wer eine sinnvolle Antwort auf die Frage „Warum wache ich morgens auf?“ hat, darf mit einer höheren Lebenserwartung rechnen.
  • Entspannung: Stress stresst – uns und unseren Körper. Deshalb ist es wichtig, sich bewusste Auszeiten zu nehmen, um wieder runterzukommen.
  • Maßvolles Essen: Menschen in den blauen Zonen praktizieren häufig die Regel des „Hara Hachi Bu“. Das heißt, sie hören auf zu essen, wenn sie circa zu 80 Prozent satt sind.
  • Pflanzliche Ernährung: Mediterrane Kost ist der Schlüssel für ein langes Leben: viel Gemüse, viel Fisch, wenig Fleisch.
  • Wenig Alkohol: In den blauen Zonen wird wenig Alkohol konsumiert, maximal ein bis zwei Glaserl am Tag. Und wenn, dann vor allem Rotwein. Stichwort: Resveratrol.
  • Familie, Freunde und Partner: Starke soziale Beziehungen sind wichtig. Liebe macht uns glücklich – und alt.
  • Zugehörigkeit: Wer Teil einer Glaubens­gemeinschaft ist, wird älter. Studien zeigen, dass eine wöchentliche Teilnahme an religiösen Gottesdiensten die Lebenserwartung um vier bis 14 Jahre verlängert.
  • Soziales Umfeld: Wer sich mit Menschen umgibt, die einen ausgeglichenen Lifestyle pflegen, wird tendenziell auch eher gesund leben.

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