
Dopamine Anchoring – wie du dein Glücksgefühl bewusst steuerst
Dopamine Anchoring beschreibt eine Methode, bei der wir positive Emotionen ganz bewusst mit bestimmten Auslösern verknüpfen.
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Wir alle kennen diese kleinen Glücksmomente, die uns durch den Tag tragen: der erste Kaffee am Morgen, der Lieblingssong im Radio oder ein Sonnenstrahl, der durchs Fenster fällt. Genau hier setzt ein spannendes Konzept aus der Neuropsychologie und dem Coaching an: Dopamine Anchoring.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Dopamine Anchoring beschreibt eine Methode, bei der wir positive Emotionen ganz bewusst mit bestimmten Auslösern verknüpfen – sogenannten „Ankern“. Unser Gehirn arbeitet dabei wie ein cleveres Belohnungssystem: Erleben wir etwas Schönes, schüttet es Dopamin aus, ein Neurotransmitter, der für Motivation, Belohnung und Glücksgefühle zuständig ist. Werden diese Glücksmomente gezielt mit einem Ritual, einer Bewegung oder einem Satz verbunden, können wir sie später jederzeit abrufen.
Ein Beispiel: Du fühlst dich nach einer erfolgreichen Präsentation voller Energie. In diesem Moment ballst du die Faust, atmest tief durch und verknüpfst den positiven Schub bewusst mit dieser Geste. Wiederholst du das regelmäßig, reicht später schon die Faustbewegung, um in dieses gute Gefühl zurückzufinden.

Warum Dopamin so wichtig für uns ist
Dopamin wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, dabei ist es vielmehr ein Motivator. Es treibt uns an, Dinge zu tun, weil wir unbewusst nach diesem Kick suchen. Ob beim Sport, beim Erreichen eines Ziels oder beim Schlemmen unseres Lieblingsessens – Dopamin ist der Stoff, der uns lächeln lässt und uns gleichzeitig in Bewegung bringt. Mit Dopamine Anchoring lernen wir, dieses natürliche Belohnungssystem nicht dem Zufall zu überlassen, sondern aktiv zu nutzen.
So gelingt Dopamine Anchoring im Alltag
- Richte deine Aufmerksamkeit auf Glücksmomente. Sei wachsam, wenn du dich gut fühlst – genau dann ist der perfekte Zeitpunkt, einen Anker zu setzen.
- Wähle deinen Anker bewusst. Das kann ein Wort, eine Bewegung, ein Geruch oder sogar ein bestimmtes Musikstück sein. Wichtig ist, dass er leicht abrufbar ist.
- Wiederholung ist der Schlüssel. Je öfter du das Glücksgefühl mit deinem Anker verknüpfst, desto stärker wird die Wirkung.
- Nutze deine Anker gezielt. Vor wichtigen Terminen, beim Sport oder wenn dir Motivation fehlt – ruf deinen Dopamine-Anker ab und profitiere vom positiven Effekt.

Alltagstaugliche Beispiele
- Morgens: Wenn du dich nach dem Aufstehen voller Energie fühlst, verbinde das mit einem Glas Wasser oder einer kurzen Stretching-Übung. Später wird schon das Ritual reichen, um dich frisch und wach zu fühlen.
- Bei Erfolgserlebnissen: Wenn du ein Projekt abschließt, feiere bewusst mit einer Geste – etwa einem Victory-Zeichen. Das kann zu deinem Power-Move werden.
- Im Stress: Atme tief durch und lege die Hand aufs Herz, sobald du dich wieder in Balance fühlst. Bald wird schon die Bewegung allein zur Beruhigung beitragen.
- Beim Sport: Verknüpfe den Endorphin-Kick nach dem Training mit einem Song – so kannst du dich jederzeit in diese Energie zurückversetzen.

Die Grenzen von Dopamine Anchoring
Natürlich ist Dopamine Anchoring kein Wundermittel. Es ersetzt keine Therapie bei Depressionen oder Burnout, und es funktioniert nicht auf Knopfdruck beim allerersten Mal. Aber es ist ein einfaches Tool, um bewusster mit sich selbst umzugehen und die kleinen Glücksmomente zu konservieren. Gerade in unserer hektischen Zeit kann es ein hilfreiches Ritual sein, um Balance, Motivation und Resilienz aufzubauen.
Das Schöne an Dopamine Anchoring: Es ist kein kompliziertes Konzept, sondern eine Einladung, die Kraft deiner eigenen Emotionen bewusster zu nutzen. Ob für mehr Motivation, Gelassenheit oder Energie – dein persönlicher Glücksanker wartet nur darauf, entdeckt zu werden. Fang klein an, probiere es aus und genieße, wie sich dein Alltag Schritt für Schritt leichter und erfüllter anfühlt.
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