Upcycling-Label „Beaux Chouchous“

Upcycling Fashion: Das Grazer Label „Beaux Chouchous“ zeigt wie’s geht

Quiet Luxury Aesthetic

4 Min.

Besondere Vintage-Teile und Upcycling-Kollektionen gibt es beim Grazer Secondhand-Reselling- & Upcycling-Label „Beaux Chouchous“. © beigestellt

Aus alten Modeteilen, denen jeglicher Wert abgesprochen wurde, lässt Model und Designerin Lydia Kramberger neue Designs entstehen. Damit bietet ihr Upcycling-Label „Beaux Chouchous“ wahrlich schöne Lieblinge.

Kein Tag gleicht bei Lydia Kramberger dem anderen. Reist die Grazer Upcycling-Designerin nicht gerade als Model durch die Welt, arbeitet sie an ihren Entwürfen in ihrem Atelier in Peggau bei Graz. Mitten im Grünen, das sie als Ruhequell und Kraftort sieht, befindet sich gleich neben ihrer Wohnung ein großer Raum. Dort, an einem großen Arbeitstisch, an dem Schnitte gezeichnet und Stoffe zugeschnitten werden, ruft Lydia neue Upcycling-­Kollektionen ins Leben – allesamt Secondhand-Teile, denen sie die Seele zurückgibt.

Lydia Kramberger
Designerin und Model Lydia Kramberger. © beigestellt

Der Trend zum Upcycling

In Zeiten von schnelllebigen Mode-­Kollektionen und rasch abgegriffenen Trends sehnen wir uns vermehrt nach unikaten Besonderheiten, die unseren Kleiderkasten dauerhaft aufwerten und über ihre zeitlose Fasson hinaus aus ökologisch nachhaltigen Materialien bestehen – gerade weil mit jedem neuen Kleidungstück auch die Umwelt stark belastet wird. Mit der Modebewegung „Slow Fashion“ lässt sich umdenken: Entschleunigt, zeitlos, hochwertig wie nachhaltig produziert, können Lieblingsteile secondhand getragen werden, vielleicht sogar dank eines modischen Upcyclings zum einzigartigen Mode-It-Piece avancieren. So macht es jedenfalls Designerin und Model Lydia Kramberger, die mit ihrem Secondhand-Reselling & Upcycling-­Label „Beaux Chouchous“ (@beauxchouchous) Secondhand-Outfits zusammenstellt und in den letzten Jahren bereits fünf eigene Upcycling-Kollektionen aus Altkleidern und Stoffresten präsentierte. „Die Ideen dahinter ist, die Kombinierbarkeit der Einzelteile aufzuzeigen und Outfits anzubieten, die als Ganzes zu einem günstigeren Preis erhältlich sind“, erklärt die Grazerin, die aktuell ein Auslandspraktikum bei „Burda“ in München absolviert. „Hinzu kommen meine eigenen Upcycling-Kollektionen, da ich es liebe, Secondhand-Kleidung zu reparieren und neu zu gestalten.“

Upcycling bei „Beaux Chouchous“
© beigestellt

Upcycling Couture

Mit der sogenannten Quite Luxury Aesthetic verfolgt Lydia Kramberger vor allem das Ziel, der Umwelt wenig Schäden zuzufügen, und möchte der Intention nachgehen, den Modemarkt mit seinen Produkten nachhaltiger zu gestalten. Dass Nachhaltigkeit trendige Fashion nicht ausschließt, zeigt sie bald mit ihrer neuen Kollektion, die in Kollaboration mit dem Label „Navia Manufacture“ in Planung ist und gleichzeitig das Rebranding von „Beaux Chouchous“ lancieren soll. „Die kommende Kollektion wird aus ausgewählten Upcycling-Stücken bestehen, die in kleiner Stückzahl handgefertigt werden“, so die Designerin. „Ziel ist es, minimalistische Modelle zu entwerfen, die durch ihre hochwertige Qualität, Zeitlosigkeit und Kombinierbarkeit Kund:innen lange Freude bereiten.“ Die Philosophie zielt ebenso auf einfache, bequeme Schnittführungen ab, die für jede Alltagssituation passend erscheinen. Nachhaltige Materialien können dazu sogar nach Kundenwunsch ausgewählt und verarbeitet werden.

Upcycling bei „Beaux Chouchous“
© beigestellt

Was steckt hinter Quiet Luxury Aesthetic?

„Früher als Kind dachte ich immer, ich müsse mich für einen Kleidungsstil entscheiden, bis ich irgendwann erkannte, dass die Veränderung genau der Zauber an der Mode ist“, weiß die Upcycling-Designerin heute. Wie Quiet Luxury Aesthetic funktioniert? „Man muss sich zunächst bewusst machen, wonach man sucht“, so Lydia, die aufzeigen möchte, dass wir unser Konsumverhalten ändern müssen. „Aus Bequemlichkeit neigen wir dazu, zu Kleidungsstücken zu greifen, die bereits funktioniert haben. Ein Blick über den Tellerrand kann viel Besseres aufzeigen, das auch noch nachhaltig ist.“ Bewusste Materialwahl, „grüne“ Labels und reparierte Lieblingsstücke sollen kleine Schritte sein, die großes bewirken können. „In Fast-Fashion-Geschäften gibt es nur wenige Teile, die nicht Polyester enthalten. Dabei gilt es dieses zu vermeiden. Es ist nicht kompostierbar, führt schnell zu Hautreizung und bei jedem Waschgang gelangen tausende Mikroplastikpartikel in Abwasser.“
Wer sich Quiet Luxury Aesthetic doch einfach machen möchte, der kann sich seinen Look direkt von Beaux Chouchous zusammenstellen lassen.

Upcycling bei „Beaux Chouchous“
© beigestellt

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Mehr über die Autorin dieses Beitrags:

Yvonne Hölzl
© Prontolux/Lizz Krobath

Yvonne Hölzl, Redakteurin der STEIRERIN, ist verantwortlich für die Rubrik Style und Wohnen. Neben ihrer Kreativität beim Schreiben zeigt sie auch handwerkliches Geschick, wenn sie handgemachte Strickwerke zaubert. In ihrer Freizeit ist die Naturliebhaberin mit ihrem Windhund Toto oft im Wald anzutreffen.

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