Mr. Tischtennis Innsbruck

Tischtennis: Ein Sport zwischen Design und Dynamik

Ein Tisch, zwei Schläger – und ein Sport zwischen Design und Dynamik.

6 Min.

© TIROLERIN/Ricarda Laner

Acht Stunden, 34 Minuten und 29 Sekunden: Diese Zeitspanne überdauerte der längste Ballwechsel aller Zeiten – so lang wie ein durchschnittlicher Arbeitstag. Unsere Arbeitstage in der TIROLERIN-Redaktion werden seit Kurzem aufgelockert durch spaßige Tischtennis-Partien, ausgetragen auf unserem brandneuen Tischtennistisch im Miniformat und eine hervorragende Möglichkeit, um zwischendurch den Kopf freizubekommen oder den vom vielen Sitzen versteiften Bewegungsapparat wieder in Schwung zu bringen.

Match mit Mehrwert

Für Tischtennisprofi Christoph Maier ist der Sport vor allem eines: niederschwellig zugänglich, gleichzeitig technisch fordernd, schnell, intensiv – und nebenbei ein echter Boost für die Gesundheit. „Gerade für Menschen mit Parkinson oder Alzheimer ist Tischtennis eine großartige Therapieform. Die Koordination, das schnelle Denken – das aktiviert das Gehirn.“

Und auch für alle anderen gilt: „Man hat es im Studium gespielt, im Urlaub oder mit Freund:innenen im Garten – Tischtennis ist eine positiv behaftete Sportart, die jede:r kennt und zumindest ein bisschen kann“, sagt der langjährige Nationalspieler und Gründer des Tischtennis-Ladens „Mr. Tischtennis“ in der Innsbrucker Mentlgasse.

Von Hobbysport bis Hochleistung

In der Mischung aus niedrigschwelligem Zugang und enormer technischer Raffinesse liegt für Maier die Faszination. Was auf den ersten Blick spielerisch wirkt, ist in Wahrheit ein hochexplosives Wechselspiel aus Reaktionsfähigkeit, Taktik und feinem Handgelenk.

Sein Fachshop für Tischtennisequipment vertreibt von coolen, farblich auffallenden Modellen für Gelegenheitsspieler:innen bis hin zu Profihölzern mit getrennt wählbaren Belägen für Vereinsmitglieder alles rund um das schnellste Rückschlagspiel der Welt. Die Preise für einen Schläger variieren von 30 bis 500 Euro – je nach Anspruch und Ambition.

Mr. Tischtennis Innsbruck
© TIROLERIN/Ricarda Laner

Mittlerweile ist Maier Leiter des Tiroler Leistungszentrums, kennt das Spiel in all seinen Facetten. Er will Tischtennis visuell neu denken und den Einheitslook im Breitensport durchbrechen. Viele der Produkte entstehen in Zusammenarbeit mit einer italienischen Designerin, produziert wird unter anderem in Polen, der Slowakei und Italien. Neben der Funktionalität steht dabei stets auch die Ästhetik im Fokus – ein Ansatz, der dem Sport ein zeitgemäßes Gewand verleiht.

Tischtennis: Ein Spiel mit Stil

Ästhetisch ansprechend ist auch der Nebenraum des Fachgeschäfts, der komplett in Pink gehalten ist. Ja, Pink – vom Herzstück Tischtennistisch über Boden und Wände bis hin zu Stühlen und Kühlschrank. Der pinke Farbton war zunächst ein Wortspiel – Pink Pong statt Ping Pong –, entwickelte sich jedoch schnell zur visuellen Strategie. „Wenn es abends draußen dunkel ist, bleiben viele einfach stehen und schauen rein“, erzählt Maier.

Mr. Tischtennis Innsbruck
© TIROLERIN/Ricarda Laner

Ähnlich wie bestimmte Cafés oder Shops, die vor allem durch ihre Instagram-Tauglichkeit bekannt wurden, zieht der Raum Aufmerksamkeit durch seine starke optische Identität auf sich. Entstanden ist das Konzept in der Pandemie, als der Wunsch nach kontaktarmen Freizeitangeboten wuchs. Heute dient der Raum als Treffpunkt für Freundesgruppen, Arbeitskollektive oder Hobbyspieler:innen, die ohne Aufwand und Vereinsbindung spielen und gemeinsam eine gute Zeit haben möchten.

Der Raum ist digital gesichert, zugänglich per Smartphone und kann stundenweise gebucht werden – für 18 Euro pro Stunde oder günstiger im 10er-Block. „Es ist ein Sport, der einfach gute Laune macht – egal auf welchem Niveau“, so Maier. Ob unser Redaktions-Tisch jemals Schauplatz eines Acht-Stunden-Ballwechsels wird, bleibt fraglich – doch gute Laune, die ist garantiert.

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Die wichtigsten Regeln auf einen Blick

Zu Beginn eines Matches liegt der Ball auf der offenen Handfläche, bevor er mindestens 16 Zentimeter senkrecht in die Luft geworfen und anschließend geschlagen wird. Der Ball muss zuerst auf der eigenen Tischhälfte aufkommen, dann auf der gegnerischen. Streift er das Netz, aber danach korrekt auf der Gegenseite auf, wird der Punkt wiederholt.

  • Der Spielmodus:

Ein Satz wird bis elf Punkte gespielt, allerdings muss man mit mindestens zwei Punkten Vorsprung gewinnen. Kommt es zum Stand von 10:10, wird so lange weitergespielt, bis einer der:die Spieler:in oder Teams zwei Punkte vorne liegt. Der Aufschlag wechselt alle zwei Punkte, nur bei 10:10 nach jedem Punkt.

  • So gibt‘s Punkte:

Ein Punkt wird immer dann vergeben, wenn der:die Gegner:in einen Fehler macht – zum Beispiel den Ball ins Netz oder ins Aus schlägt oder ihn gar nicht trifft. Auch wenn der Ball zweimal auf einer Seite aufspringt oder ein:e Spieler:in ihn mit dem Körper berührt, geht der Punkt an den Gegner.

  • Teamwork gefragt:

Im Doppel gelten ein paar Sonderregeln. Der Aufschlag muss immer diagonal erfolgen, und die beiden Spieler eines Teams müssen sich beim Schlagen abwechseln. Das erfordert gute Absprache und bringt eine ganz eigene Dynamik ins Spiel.

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Tipps vom Profi

1. Die richtige Griffhaltung.

Der Schläger gehört so in die Hand, dass der Zeigefinger seitlich aufliegt und der Daumen mittig. Nicht umgreifen – anders als im Tennis!

2. Griffige Beläge.

Je griffiger die Oberfläche, desto mehr Rotation ist möglich – und damit mehr Kontrolle über den Spin.

3. Übung macht die Meister:innen.

So banal es klingt, wie bei allem gilt auch hier: Wer viel spielt, wird schnell besser.

Mehr Infos über Mr. Tischtennis findest du hier!

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Mehr über die Autorin:

Leonie Werus, Redakteurin für die Ressorts Genuss, Wohnen und Freizeit bei der TIROLERIN
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Leonie Werus betreut die Ressorts Genuss, Wohnen und Freizeit. Sie ist ein echter Workhaholic und weiß es jede Minute gut für sich zu nutzen. Mit ihren Airfryer, liebevoll Fritti genannt, probiert sie gerne neue Rezepte und versucht nebenbei das TIROLERIN-Team zum Sport zu motivieren – meist leider vergeblich.

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